Razzia bei mutmaßlichen Schleusern in Leer
Polizeieinsätze in zwei Bundesländern – 34-Jähriger verhaftet

Beamte der Bundespolizei stehen vor einer Haustür in Leer. Hintergrund sind Ermittlungen wegen mutmaßlicher Schleuseraktivitäten. © dpa
Leer/Schweich/dpa - Die Bundespolizei hat mit einem Großaufgebot bei Razzien in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz knapp ein Dutzend Wohnungen einer mutmaßlichen Schleuserbande durchsucht. Dabei wurde der mutmaßliche Haupttäter der elfköpfigen Gruppe, ein 34 Jahre alter Mann, verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, mit der international agierenden Bande die Schleusung von Menschen aus Syrien nach Deutschland und in europäische Nachbarländer organisiert zu haben. Der Syrer sitzt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aurich nun in Untersuchungshaft, wie ein Bundespolizeisprecher am Mittwoch sagte.
Die Bundespolizei rückte am frühen Mittwochmorgen mit insgesamt rund 260 Einsatzkräften an, darunter auch Spezialkräfte. Im ostfriesischen Leer wurden neun Wohnungen durchsucht. Zudem waren je eine Wohnung in der Gemeinde Moormerland (Kreis Leer) und im rheinland-pfälzischen Schweich (Kreis Trier-Saarburg) im Visier der Ermittler. Bei den Razzien stellten die Beamten unter anderem Datenträger sicher, die nun ausgewertet werden sollen.
Bislang sind den Ermittlern Schleusungen im niedrigen zweistelligen Bereich bekannt, die der Gruppe zugeordnet werden und für die die Schleuser bis zu 10 000 Euro pro Tat kassiert haben sollen. Die Durchsuchungen hätten unter anderem dazu gedient, Beweismaterial zu weiteren Schleusungen zu finden, sagte der Sprecher.
Die Bundespolizei in Bad Bentheim ermittelt den Angaben zufolge bereits seit März 2021 gegen die Gruppe. Die Ermittler gehen von einer bandenmäßigen Struktur aus. Den Beschuldigten wird neben der gewerbs- und bandenmäßige Einschleusung von Ausländern auch Ausweismissbrauch, unerlaubte Einreise und Geldwäsche vorgeworfen.