Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
24. September 2023, 13:00 Uhr

Aurich: Baustelle seit über einem Jahr

Anlieger und Geschäftsleute der Fockenbollwerkstraße im Stress

Lesedauer: ca. 2min 15sec
Eine aufgerissene Straße, viele Baken und Maschinen, aber keine Bauarbeiter.Foto: Werner Jürgens

Eine aufgerissene Straße, viele Baken und Maschinen, aber keine Bauarbeiter.Foto: Werner Jürgens ©

Seit Mitte Juni des vergangenen Jahres bereits wird die Fockenbollwerkstraße umgebaut. Der Auricher Bereich der Landesstraße 34 erhält neue Radwege, Gehwege und einen Kreisverkehr an der Kreuzung zum Krankenhaus. Das Ziel der Bauarbeiten ist es, Radfahrern mehr Platz zu schaffen und durch größere Sichtachsen für mehr Sicherheit zu sorgen.

So viel zur Theorie. In der Praxis bedeutet die Großbaustelle seit langem eine massive Belastung für die Anlieger. Nicht unerwartet haben einige Ladengeschäfte ihre Öffnungszeiten verkürzt, andere haben vorrübergehend geschlossen oder sogar komplett aufgegeben. Massive Umsatzeinbußen bei schwerlich zu senkenden Kosten zehren seit Monaten an den Nerven der Geschäftsleute.

Wenn auch das Ziel der Umbaumaßnahmen nicht in der Kritik stehen mag, die Dauer der Bauarbeiten sowie Verhalten und Auftreten der Auricher Verwaltung und der Landesstraßenbaubehörde tun es. Zwei Jahre Bauzeit für etwa 800 Meter Straße – das erscheint den Betroffenen in der Fockenbollwerkstraße doch reichlich viel. Und die Beschilderung? Die verwirre nicht nur Ortsunkundige, heißt es. Teilweise hätten Fußgänger sich beim Betreten eines Geschäfts sogar strafbar gemacht, weil ein Schild ihnen den Transit verboten habe.

Einen Hauptgrund für das Ausbleiben der Kundschaft sieht mancher im Wegfall der öffentlichen Parkplätze. Nicht jeder Kunde sei Anwohner oder lebe in fußläufiger Nähe, heißt es. Wer auf das Auto angewiesen sei, der kaufe woanders ein.

Im Dezember aber könnte die Durststrecke wenigstens teilweise beendet sein. Dann soll die Fockenbollwerkstraße bis Höhe Schmiedestraße fertiggestellt sein und eventuell für Autofahrer aus Richtung Innenstadt freigegeben werden. Das zumindest stellte jüngst Frank Buchholz, Leiter der Auricher Landesstraßenbehörde, auf einem von Bürgermeister Horst Feddermann arrangierten Treffen mit betroffenen Geschäftsleuten in Aussicht. Ein Versuch sei es, sagt er, der aber bei Problemen jederzeit beendet werden könne.

Überhaupt gelte die angedachte Lösung lediglich für Fahrzeuge, die aus Richtung Fischteichweg und der Leeraner Landstraße kommen, aber nicht für Linksabbieger von der Großen Mühlenwallstraße. Für Lastwagen gelte weiterhin ein generelles Einfahrverbot, da es vor der Baustelle für sie keine Wendemöglichkeit gebe.

Hoffnung auf eine baldige Fertigstellung der Großbaustelle hat Buchholz nicht. Zwar ist der Bau des Kreisels am Ende der Fockenbollwerkstraße mittlerweile abgeschlossen, die Straßenführung bis dort aber werde das wohl erst im Frühling des kommenden Jahres. Bis Ende Juni 2024 soll der letzte Bauabschnitt auf der Egelser Straße fertiggestellt sein.

Bis es soweit ist, werden die anliegenden Geschäftsleute weiterhin mit massiven Umsatzeinbußen rechnen müssen. Mit allen zu erwartenden Folgen.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen