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14. Oktober 2020, 16:18 Uhr

Corona: Gesundheitsamt kommt personell an die Grenzen

Der Landkreis Aurich reagiert auf das aktuelle Infektionsgeschehen und schult 135 Beschäftige für die Corona-Kontaktverfolgung.

Lesedauer: ca. 1min 56sec
Landrat Olaf Meinen appellierte am Dienstag über das Risikomanagement des Landkreises Aurich.

Landrat Olaf Meinen appellierte am Dienstag über das Risikomanagement des Landkreises Aurich. © Janssen hei

Aurich/HEI – Der Landkreis Aurich passt sein Risikomanagement dem aktuellen Infektionsgeschehen an. Nachdem in den vergangenen zwei Wochen die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten sprunghaft angestiegen ist, sollen zusätzliche Kräfte die rund 80 Mitarbeiter der Gesundheitsämter in Norden und Aurich entlasten. Aktuell schult die Kreisverwaltung 135 Mitarbeiter aus anderen Abteilungen für die Nachverfolgung von Corona-Infektionen. Mit weiteren 50 Kräften wird eine Ausfallreserve aufgebaut.

Die Kontaktverfolgung sei weiterhin entscheidend, um Infektionsketten zu unterbrechen und die Kontrolle nicht zu verlieren, sagte am Dienstag Landrat Olaf Meinen. „Das ist das Allerwichtigste.“ Gemeinsam mit dem Ersten Kreisrat Dr. Frank Puchert, dem Leiter des Ordnungsamtes Marcel Schäfer sowie der stellvertretenden Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Birgit Judick, informierte er in Aurich über die aktuelle Lage.

Mit 70 Infizierten ist die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Personen im Landkreis Aurich unverändert hoch. Zwar registrierte das Gesundheitsamt am Dienstag fünf Neuinfektionen, es waren aber genauso viele genesen. 776 Personen befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Die Städte Norden und Aurich verzeichnen mit 23 beziehungsweise 21 Menschen die höchsten Infektionszahlen im Kreis.

Das Geschehen habe eine solche Dynamik entwickelt, dass die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes kaum noch mit etwas anderem beschäftigt seien, sagte Dr. Birgit Judick. Die Behörde stoße an ihre Grenzen.

Die Kontaktverfolgung ist mit einem enormen Aufwand verbunden. „Wir rufen jede Person an und fragen, wie der Kontakt war.“ In Einzelfällen seien das bis zu 100 Personen, die wiederum informiert und gegebenenfalls getestet werden müssten, so Judick.

Allein in den vergangenen 14 Tagen wurden im Landkreis 900 Personen auf das Coronavirus getestet. Anders als im Frühjahr werden jetzt nicht nur an Covid-19-Erkrankte dem Test unterzogen, sondern alle Kontaktpersonen mit einem hohen Infektionsrisiko, selbst wenn sie keine oder nur geringe Symptome zeigen.

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