Der 90. Geburtstag hätte groß gefeiert werden sollen...

Der 90. Geburtstag hätte groß gefeiert werden sollen...

Folkert Aswegen, Verkäufer Neu- und Gebrauchtwagen, Reeno Dehne, Geschäftsführer und Inhaber, und Heiko Harms, Service und Ersatzteile, kümmern sich um alle Belange, mit denen Wohnmobilisten zu ihnen kommen.

Großheide/ISH – Eigentlich sollte dieses Jahr so richtig gefeiert werden: Denn der 90. Geburtstag in einem Betrieb – das ist schon eine starke, eine sehr starke Leistung, die man natürlich gern angemessen würdigen möchte. Eine große Hausmesse, viele Aktionen waren entsprechend in 2020 geplant. Leider kann Reeno Dehne dazu nun nicht einladen, dabei würde er so gern wie noch zum runden 80. viele Gäste begrüßen und die neuesten Trends in Sachen Caravaning vorstellen. Unterwegs sein mit dem eigenen Haus dank eines Wohnmobils – der Trend zu dieser Art Urlaub und Auszeit steigt seit vielen Jahren – und in augenblicklichen Corona-Zeiten erst recht.

Der Großheider Reeno Dehne hat dafür beizeiten das richtige Näschen gehabt. Anfang der 1990er-Jahre war das Thema Wohnmobil hierzulande eigentlich noch gar keins, als er über jemanden in Arle hörte, der solche Fahrzeuge vermietete. Nun, über diesen Arler Kollegen kam Reeno Dehne selbst ins Geschäft… Dass sich der Inhaber von AC Dehne an der Großheider Dorfstraße selbst vor allem als Handwerker betitelt, war dabei so etwas wie ein Volltreffer, denn gerade daran mangelte es in diesem noch jungen Geschäftsbereich. Es gab bis dato schlicht niemanden, der sich um die Wartung, um Reparaturen und das ganze Drum und Dran kümmerte, das zum Handel mit Wohnmobilen und Wohnwagen ja unbedingt dazugehört. Also war Dehnes Idee geboren, zum ohnehin bestehenden Autohandel den Bereich Caravaning hinzuzunehmen. Ein paar Schulungen und Weiterbildungen später erwarb Dehne sein erstes Wohnmobil in Düsseldorf, brachte gleich noch zwei gebrauchte Fahrzeuge mit und fing mit diesen drei Modellen, die er fortan an Wohnmobilisten und alle, die es werden wollten, vermietete, an.

Wohnmobile, Wohnwagen – aus diesem zweiten Standbein, das sich der Autohändler aus Ostermoordorf aufbauen wollte neben dem eigentlichen Autobetrieb Dehne, wurde nun ganz schnell das erste…

Schon Reeno Dehnes Großvater Reener hatte ein gutes Gespür dafür, was wann wie wo gebraucht werden könnte. 1929 suchte er nach einem geeigneten Platz im Umkreis, um eine eigene Schmiede zu eröffnen. Ein Jahr darauf erwarb er das Grundstück in Ostermoordorf – und baute eine kleine Schmiede mit Wohnhaus. Reeno Dehne erinnert sich an abwechslungsreiche Zeiten. Dass der Opa nach dem Weltkrieg die verschiedensten Dinge verkaufte, dass Schallplatten im Laden zu erwerben waren und Kunden auch gern mal auf dem hauseigenen Plattenspieler Probe hören durften. Er weiß, dass Reener Dehne Heizungen und Wasserleitungen instand setzte, dass Waschmaschinen und Töpfe über den Verkaufstresen gingen. Dass mit Motorrädern gehandelt wurde und ab Ende der 1950er mit Autos. Die ersten Goggos und Isettas wurden verkauft.

1961 übergab Reeno Dehne den Betrieb an Sohn Hinrich, der 1969 die Firma umbaute. Die erste Hebebühne wurde installiert, und Sohn Reeno weiß bis heute, wie die Simca-Modelle, die sein Vater verkaufte, vom Norder Bahnhof nach Ostermoordorf gefahren werden mussten. Autohandel, Autoreparaturen – das war längst dieses erste Standbein geworden, Reeno Dehne ist damit groß geworden, mit Simca- Peugeot- und Fiat-Modellen, mit der Arbeit in der Werkstatt und allem, was dazu gehört.

Seit 1992 ist er selbst „Chef“ des AC Dehne und hat die Firma Stück für Stück weiterentwickelt. Hat 1993 den Standort verlegt – die erste Betriebsstätte ist heute so etwas wie ein privates Museum. Von dort blickt man gegenüber auf ein riesiges Areal. Schon fünf Jahre nach der Eröffnung musste es 1998/99 schon mal erweitert werden, 2004 ein weiteres Mal. „Wir haben um das Vierfache vergrößert“, erzählt Reeno Dehne und stellt seinem Unternehmen damit das beste Zeugnis aus. Eine 800 Quadratmeter große Fachwerkstatt mit sechs Hebebühnen für Pkw, Reisemobile und Wohnwagen, eine über 1000 Quadratmeter große Ausstellungshalle für LMC-, Carado- und La Strada-Modelle, dazu weitere Marken im Angebot – wer in die Welt des Caravanings einsteigen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Sieben Mitarbeiter kümmern sich um den Verkauf, um Instandhaltung, Ausrüstung nicht nur von Wohnmobilen und Wohnwagen, sondern natürlich auch von Fahrzeugen aller Art. Ob Unfallreparaturen oder Lackierung – sieben Fachkräfte gehören zu Dehnes Stammpersonal.

An jedem ersten Sonntag im Monat ist Schautag von 14 bis 17 Uhr – da kann sich jeder unverbindlich umschauen, einmal „reinriechen“ in die Welt des Zuhauses unterwegs. Es muss ja nicht gleich eine Welt- oder Europareise sein. Auch der Wochenendausflug in die nähere Umgebung mit dem Wissen, dass man die Nacht an einem schönen Fleckchen verbringen kann, ohne sich noch ein Zimmer suchen zu müssen, ist für viele inzwischen das „echte“ Urlaubsgefühl geworden. Und bei AC Dehne kann man Ihnen dabei helfen, dass auch Sie genau das genießen können.