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14. Mai 2023, 15:36 Uhr

Die Emder Innenstadt macht sich sommerfein

Was wurde und wird gemeckert und gemäkelt über die Emder Innenstadt und vor allem über den Versuch, die Neutorstraße zu beruhigen. Doch seit dem Wochenende kann man sehen: Es geht voran.

Lesedauer: ca. 2min 50sec
Die Emder Innenstadt macht sich sommerfein

Emden In einer relativ überraschenden Hauruck-Aktion hat die Stadtverwaltung am Donnerstag Bäume in Kübeln aufstellen lassen. Ähnlich überraschend waren im vergangenen Jahr schon die ersten neuen Stadtmöbel aufgetaucht an den Seiten der Neutorstraße. Die bekommt in den nächsten Tagen ihren endgültigen Anstrich und die dazu passende Verkehrsregelung. Damit ist die Zeit der bunten Asphalt-Kleckserei – die manche Autofahrer nervte – zu Ende. Auch die Fußgängerzone „Zwischen beiden Sielen“ wird demnächst fertig.

Und dann kommen auch noch Blumen.

So langsam fügt sich alles ineinander.

Pressewirksam wird ein Baum im Kübel herangekarrt: Es ist der Auftakt eines kräftigen Frühjahrsputzes in der Innenstadt.

Pressewirksam wird ein Baum im Kübel herangekarrt: Es ist der Auftakt eines kräftigen Frühjahrsputzes in der Innenstadt. ©

Die Innenstadt zu stärken, war eines der großen Versprechen des frisch gewählten Oberbürgermeisters Tim Kruithoff. Seine erste Tat: Per Machtwort bestimmte er, dass der Neue Markt autofrei wurde. Im Rat rumorte es, die Prügel steckte er brav ein. Aber die jahrelange fruchtlose politische Diskussion war zu Ende. Inzwischen ist der autofreie Neue Markt der – noch etwas kahle – ruhige Mittelpunkt der Stadt. Restaurants beginnen, die Flächen zu nutzen, ein Springbrunnen ist zum Kindertreff geworden.

Mit der City-Managerin Martje Merten hat er sich dann bald eine Mitstreiterin an Bord geholt, die auf gleicher Linie ist wie er, die Dinge anpackt und zum Teil jahrzehntelange Blockaden auflöst.

Jetzt beginnt das Finale

Ende vergangener Woche nun begann das Finale der diesjährigen Emder Stadtverschönerung. Frontlader fuhren 50 Bäume in Holzkübeln heran unter den Augen der örtlichen Presse. Sie werden in der Innenstadt verteilt, sind hitzeresistent und können fünf Jahr in den Kübeln wachsen.

Hier nun der Überblick über alle Maßnahmen, die bereits umgesetzt sind oder in den nächsten Tagen verwirklicht werden:

Das Ende Farbkleckserei auf der Neutorstraße naht. Die Straße wird endgültig zur Einbahnstraße mit breiten Radstreifen.

Das Ende Farbkleckserei auf der Neutorstraße naht. Die Straße wird endgültig zur Einbahnstraße mit breiten Radstreifen. ©

Neutorstraße: Emdens zentrale Innenstadtstraße wird zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich umgestaltet. Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern, die Straße ist für Autos nur einspurig in Richtung Delft befahrbar. Radfahrer bekommen eigene breite Fahrstreifen an beiden Seiten. Den gewonnenen Platz nutzt man für neue Stadtmöbel. Für die Umgestaltung wird die Straße vom 15. bis zum 17. Mai voll gesperrt.

• Da viele Autofahrer die Friedrich-Ebert-Strasse als Umgehung für die Einbahnstraße-Neutorstraße benutzen, werden dort elektronische Geschwindkeitstafeln aufgestellt, die die Autofahrer daran erinnern, dass Tempo 30 gilt.

Zwischen beiden Sielen kann man bald wieder spazieren, ohne zwischen Baugruben, Sandhaufen und Baggern hin- und herspringen zu müssen. Im Juni werden Stadtmöbel aufgestellt und die Beleuchtung angeschlossen.

Mehr Grün für die Innenstadt: 50 Bäume in Kübeln – Hainbuchen und Eisenholzbäume – werden in der Innenstadt an zentralen Punkten verteilt. Sie sollen Schatten spenden und die Stadt grüner machen.

Mehr Farbe: Blumenkübel werden an Laternen und Fassaden gehängt.

Noch mehr Farbe: Auch die Beete in der Innenstadt werden neu mit Sommerblumen beplanzt. Zum Einsatz kommen beispielsweise 5450 Begonien, 100 Pelargonien und andere blühende Pflanzen.

Aus grau wird bunt: Die münstersche Firma lackaffen.de hat im Auftrag der Stadt zahlreiche Gebäudeflächen und Stromkästen neu gestaltet. Zwölf Flächenhaben sie gestaltet, darunter so hässliche Weggucker wie eine Hausfassade gegenüber vom Aldi in der Innenstadt, die dunkle Wand im Durchgang am alten Rathaus, einen ziemlich hässlichen Mülltonnenverschlag direkt an der Touristeninfo oder auch die Blaue Brücke.

Das münstersche Unternehmen Lackaffen.de hat an vielen Stellen in der Innenstadt Graffiti angebracht.

Das münstersche Unternehmen Lackaffen.de hat an vielen Stellen in der Innenstadt Graffiti angebracht. ©

Der Delftstrand: war im vergangenen Jahr ziemlich verregnet. Aus dem Versuch ist eine Dauereinrichtung geworden, die die Pflasterflächen am Delft nutzen und Einheimischen wie Touristen die Möglichkeit geben, das Wasser in der Stadt zu erleben – inklusive Cocktails und Elektro-Booten.

Ein Sorgenkind bleibt

Die Einkaufstraße Zwischen beiden Sielen, gerade frisch renoviert, ist und bleibt jedoch das Sorgenkind der Innenstadt. Acht von 24 Ladenlokale stehen gerade leer. Dass das Bekleidungsgeschäft „Kings & Queens“ kürzlich schloss, war nur der letzte Tiefschlag.

Die Einkaufsstraße Zwischen beiden Sielen: Der Ausbau ist beendet, doch die Straße bleibt ein Sorgenkind wegen vieler Leerstände.

Die Einkaufsstraße Zwischen beiden Sielen: Der Ausbau ist beendet, doch die Straße bleibt ein Sorgenkind wegen vieler Leerstände. ©

Es bleibt viel zu tun.

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