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6. Juni 2023, 21:22 Uhr

Die Erdbeersaison hat begonnen!

Der Hof Zenker in Leybuchtpolder verspricht: Die Früchte können ab sofort geerntet und direkt gegessen werden. Ältere kommen in die Marmelade. Wir haben‘s probiert.

Lesedauer: ca. 2min 17sec
Joel Gielsdorf sammelt frische Erdbeeren auf dem Feld in Leybuchtpolder.

Joel Gielsdorf sammelt frische Erdbeeren auf dem Feld in Leybuchtpolder. © Foto: Merlin Klinke

Von Joel Gielsdorf

Norden Leybuchtpolder halb elf am Vormittag. Die ersten Beerenliebhaber stehen bereits auf einem der momentan drei Erdbeerfelder des Gemüsehofs Zenker und füllen ihre Eimer. Seit 50 Jahren existiert der Familienbetrieb bereits, der seit Oktober 1993 von Andreas und Josefina Busch geführt wird. Viele Familien aus der direkten Umgebung sammeln hier die Beeren, doch auch einige Urlauber sind bereits da. Das gemeinsame Pflücken sei ein besonderes Erlebnis, betonen sie.

Bereits in den ersten Stunden, in denen die Felder für das Publikum offen sind, werden acht Paletten Erdbeeren gepflückt, berichtet Josefina Busch. Für die nächsten vier bis sechs Wochen könne jeder, der will, Erdbeeren aus vier unterschiedlichen Sorten auf eineinhalb Hektar Anbaufläche sammeln. Die vier Sorten sind jeweils zu unterschiedlichen Zeiten reif, so wird verhindert, dass die Erdbeeren innerhalb kurzer Zeit vergriffen sind.

Jüngst warnte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer Pressemitteilung vor einer erhöhten Pestizidbelastung bei Erdbeeren-Tests zeigten, dass vier von fünf Erdbeeren Schadstoffe enthalten, die nicht nur für die Menschen sondern auch die Umwelt gefährlich sind. Eine zu hohe Belastung könnte zum Beispiel den Familienwunsch gefährden.

Josefina Busch entwarnt jedoch: Die Pilze, gegen die solche Pestizide konzipiert wurden, treten in Ostfriesland nicht auf. Stattdessen führt sie die Witterung als Hauptfeind ihrer Erdbeeren an, zu viel Hitze oder Niederschlag würden die Beeren ungenießbar machen. Lediglich gegen die Blütenfäule, die bei harter Witterung entstehe, verwenden sie Mittel. Bei diesen würde jedoch sehr darauf geachtet werden, sich an gegebene Richtlinien zu halten. Es sei zudem das einzige Mittel, bei dem keine giftige Wechselwirkung entstehen könne, vor denen der BUND warnt.

Ein paar Tipps für Verbraucher konnte die Landwirtin jedoch auch verraten. Beim Erdbeerkauf empfiehlt sie Verbrauchern, auf weiche oder verfärbte, dunkle Stellen zu achten. Diese seien Anzeichen für Überreife, die vor allem bei Erdbeeren entstünden, die lange Wegstrecken zurücklegen. Bei frischen Erdbeeren vom Feld sei es wichtig, sie schnell zu verbrauchen. Von einer Lagerung im Kühlschrank rät sie ab. Ältere Erdbeeren könne man stattdessen für Marmelade verwenden.

Für Kunden gibt Josefina Busch auch gern andere Rezepte weiter, für Kuchen, Smoothies und so weiter. Beim Kauf von Supermarkt- Erdbeeren empfiehlt der BUND zudem, diese immer in kaltes und stehendes Wasser zu geben und zu waschen und die Blätter erst danach zu entfernen. Bei Bio-Erdbeeren sei die Gefahr geringer. Grundsätzlich fordert der BUND ein dauerhaftes Verbot der bislang verwendeten Pestizide.

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