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22. Mai 2023, 06:30 Uhr

Die Seepferdchen kommen zurück in die Nordsee

Sichtungen und Funde sollen gemeldet werden, um wissenschaftliche Daten zu sammeln

Lesedauer: ca. 2min 16sec
Die Seepferdchen kommen zurück in die Nordsee

Norderney In der jüngsten Vergangenheit wurden vermehrt Seepferdchen an der deutschen Nordseeküste gefunden. Aus diesem Anlass rufen das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg und das Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven im Rahmen eines Citizen Science Projekts Bürger dazu auf, Funde von toten Seepferdchen zu melden und die Tiere in einem Nationalpark-Haus oder -Zentrum an der Küste abzugeben.

Auch Dr. Valeria Bers von den WattWelten unterstützt diese Aktion. „Erst am Donnerstag wurde ein totes Seepferdchen bei uns am Strand gefunden (siehe Foto) und ich möchte noch einmal auf die Wichtigkeit dieser Funde hinweisen und das große Interesse des Landesmuseums und des Thünen-Museums. Totfunde von Norderneys Stränden können direkt zu uns in die Watt Welten gebracht werden, wir leiten es dann sachkundig an die entsprechenden Stellen weiter.“

Die Seepferdchen werden zusammen mit den Funddaten in die wissenschaftliche Sammlung des Landesmuseums Natur und Mensch aufgenommen. So stehen sie für die Forschung zur Verfügung.

„Wer mit offenen Augen am Strand spazieren geht, kann fast nebenbei die Wissenschaft unterstützen und dazu beitragen, das Wissen über die Verbreitung von Seepferdchen in der Nordsee zu verbessern“, sagt Dr. Christina Barilaro, Verantwortliche für den Fachbereich Naturkunde am Landesmuseum Natur und Mensch. „Jedes Tier ist wichtig für unsere Sammlung, da sich erst mit der Gesamtheit der Funde übergeordnete Fragen wie etwa zur Verbreitung der Arten beantworten lassen.“

Forscher des Thünen-Instituts für Seefischerei in Bremerhaven wollen das Vorkommen der Seepferdchen anhand der abgegeben Tiere genauer untersuchen. „Die vielen Funde sind in jedem Fall außergewöhnlich“, sagen Dr. Hermann Neumann und Dr. Holger Haslob, die die Kampagne am Thünen Institut betreuen. Sie erhoffen sich von den Meldungen mehr Daten, um eine mögliche Etablierung der Seepferdchen an unseren Küsten besser einschätzen zu können.

Damit die Seepferdchen-Funde für wissenschaftliche Fragestellungen nutzbar sind, sollten Finder einige Dinge beachten. Die Institutionen bitten darum, ein Foto des Seepferdchens am Fundort aufzunehmen und dabei am besten einen Maßstab, zum Beispiel eine Münze oder ein Lineal, neben das Tier zu legen. Dann sollten Foto, Fundort und Datum auf der Webseite www.beachexplorer.org eingetragen werden. Die toten Seepferdchen sollen dann in einem der Nationalpark-Häuser oder -Zentren abgegeben werden. Hier werden auch die Angaben zu Fundort und Datum in einem Formular gesammelt. Finder können auch ihre Kontaktdaten hinterlassen, wenn sie über Neuigkeiten informiert werden möchten.

Weitere Informationen und das Fundformular sind auf der Seite des Landesmuseums zu finden: www.naturundmensch.de/engagement/citizen-science/.

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