Die Tourismusbranche erholt sich nur langsam

Die Tourismusbranche erholt sich nur langsam

Die Stimmung in der Tourismusbranche im Bezirk der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) geht langsam bergauf. „Die aktuelle Lage hat sich verbessert und die Betriebe blicken wieder positiver in die Zukunft. Gleichzeitig belasten steigende Kosten und nach wie vor der Personalmangel die Betriebe“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard. Der Klimaindex kletterte auf 93,3 Punkte nach zuletzt 76,1 Punkten im Herbst 2022. Das geht aus der aktuellen Saisonumfrage der Hotel- und Gaststättenbetriebe hervor, die die IHK zweimal im Jahr durchführt.

Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung geben die Unternehmen mit 93,2 Prozent erneut die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise an. Auf dem zweiten Platz folgt mit 73 Prozent ein weiterer Kostenfaktor: die Arbeitskosten. Erst dahinter folgt nun der Personalmangel, den weiterhin 69,3 Prozent der Unternehmen als Risiko sehen. „Die Arbeitskosten haben den Personalmangel nun auf den dritten Platz verdrängt. Noch auffälliger ist jedoch, dass mehr als 40 Prozent der Unternehmen die Inlandsnachfrage als Risiko sehen“, so Kerstin Kontny, Abteilungsleiterin für Tourismus. „Bedingt durch steigende Kosten und Inflation schauen auch die Gäste auf ihr Geld. Gleichzeitig sind auch Auslandsreisen wieder ohne Einschränkungen möglich, was die Nachfrage im Inland schmälert“, so Kontny weiter.

Die bisherige Geschäftslage beschreiben 18,5 Prozent des Gastgewerbes als gut, 66,1 Prozent als befriedigend und 15,4 Prozent als schlecht. Damit ist die gefühlte Geschäftslage weniger positiv als in Niedersachsen insgesamt. Auch die Aussichten auf die kommende Saison sind verhaltener. So erwarten 22,9 Prozent eine bessere, 39,5 Prozent eine gleichbleibende und 37,5 Prozent eine schlechtere Saison als im Vorjahr. Der Klimaindex in Niedersachsen liegt bei 116 Punkten. „Interessanterweise war das vor einem Jahr genau umgekehrt. Damals lagen wir in Ostfriesland 17 Punkte über dem Durchschnitt in Niedersachsen. Ein Teil der zurückhaltenden Zukunftsaussichten kann mit der guten Sommersaison 2022 erklärt werden. Das darf allerdings nicht über die steigenden Kosten und die Sorge um die Inlandsnachfrage hinwegtäuschen“, so die Abteilungsleiterin für Tourismus abschließend.

An der Umfrage beteiligten sich 87 Betriebe aus Hotellerie, Gastronomie und Campingwirtschaft. Befragungszeitraum war vom 10. April bis zum 5. Mai.