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29. Juni 2023, 08:00 Uhr

Emdens Oberbürgermeister fordert 100 Millionen Euro vom Land Niedersachsen

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Der Auto-Export ist Umsatztreiber im Emder Hafen. Weil E-Autos schwerer sind als Verbrenner, werden die Frachter mehr Tiefgang haben. Eine Vertiefung der Fahrrinne tut Not. Foto: Stefan Bergmann

Der Auto-Export ist Umsatztreiber im Emder Hafen. Weil E-Autos schwerer sind als Verbrenner, werden die Frachter mehr Tiefgang haben. Eine Vertiefung der Fahrrinne tut Not. Foto: Stefan Bergmann ©

Der Emder Hafen soll seine Potenziale nutzen und weiter wachsen. Das wurde bei einer Sitzung des Unterausschusses Häfen und Schifffahrt des niedersächsischen Landtags im Verwaltungsgebäude des Hafenbetreibers Niedersachsen Ports (N-Ports) in Emden deutlich. „100 Millionen Euro für N-Ports vom Land wären nicht schlecht, damit die Planungen weiter vorangetrieben werden können“, gab Emdens parteiloser Oberbürgermeister Tim Kruithoff den Landtagsabgeordneten zu verstehen.

Kruithoff berichtete von durchaus bestehendem Interesse von zukunftsträchtigen Unternehmen etwa aus der Batteriezellfertigung oder der Photovoltaik an Flächen etwa auf dem Rysumer Nacken, die für eine Hafenerweiterung bereitstünden. „Wenn ich dann aber mit Interessenten über die Straße fahre, die über das Siel- und Schöpfwerk an der Knock in das Gebiet führt, und sie dort auf den Hügeln Galloway-Rinder weiden sehen, ist es ihnen nur schwer zu vermitteln, dass hier in nur zwei bis drei Jahren ihre neue Fabrik steht.“

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Für den Emder OB müsste daher im Vorgriff auf künftige Ansiedlungen die notwendige Infrastruktur bereitgestellt werden. Etwa eine Anbindung aus dem Hinterland heraus und auch die für Produktionsbetriebe notwendige Energieversorgung. Die Stadt Emden könne dies allein nicht stemmen. Das Land, dem über den landeseigenen Hafenbetreiber N-Ports auch die Flächen gehören, sei gefordert.

Das bestehende Interesse an Flächen im Emder Hafen bestätigte auch Aiko Hollander, Niederlassungsleiter von N-Ports in Emden. Neben dem Rysumer Nacken stünden weitere Flächen im Wybelsumer und im Larrelter Polder bereit, die am seeschiffstiefen Wasser lägen. „Gerade die letzteren Areale sind sehr begehrt, wie unsere aktuellen Ausschreibungen zeigen.“

Dass in Emden ambitionierte Pläne verfolgt werden, war die eine Botschaft, welche die Landtagsabgeordneten mit zurück nach Hannover nehmen, dass es auch Probleme gibt die andere. Nach wie vor drückt die ausstehende Anpassung der Fahrrinne der Außenems auf die Stimmung der Verantwortlichen. Benötigt werde diese nicht nur zwingend für den geplanten Großschiffanlegeplatz, sondern auch wegen Folgen der Elektro-Mobilität. Da die E-Autos schwerer seien als die Verbrenner, hätten voll beladene Frachter künftig 30 Zentimeter mehr Tiefgang, erläuterte Manfred de Vries, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Emder Hafenförderungsgesellschaft. Auch darauf müsse sich Emden einstellen.

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