Endlager alarmiert Küste
Anfang Februar gibt es eine Online-Konferenz zum Stand der Endlager-Suche. Bürgermeister äußernd sich.

Künstliche Atomfässer stehen vor dem Atommülllager Asse. © picture alliance/dpa
Ostfriesland – An der Küste regt sich Widerstand gegen die Endlager-Suche im Wattenmeer. „Jedermann sollte klar sein, dass der gesamte Nordwesten Niedersachsens schweren Schaden aus touristischer Sicht nehmen dürfte“, warnt Spiekeroogs Bürgermeister Matthias Piszczan. „Sollte die Entscheidung tatsächlich das insulare Umfeld treffen, können wir die Inseln abschließen.“ Marcel Fangohr erklärte, es mache „keinen Sinn, Boden im Wattenmeer zu untersuchen“. Wangerooges Bürgermeister erinnert an den Entzug des Welterbe-Titels für das Dresdner Elbtal nach dem Bau einer Brücke. „Das zeigt, wie schnell man den Titel los sein kann.“
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zählt den Bereich der Küste und der Ostfriesischen Inseln zu den möglichen Gebieten für ein Endlager. Aufgrund günstiger geologischer Bedingungen wurden bundesweit 90 Gebiete als potenziell geeignet ausgewiesen. In den nächsten Jahren soll festgelegt werden, welche Standorte näher erkundet werden. „Der Stand der Endlager-Suche wird auf einer Online-Konferenz vom 5. bis 7. Februar diskutiert.
Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann sagte, er könne sich schwer vorstellen, dass „ein Nationalpark in die engere Wahl kommen sollte“. Es sei zwar fragwürdig, warum das Wattenmeer nicht ausgeschlossen werde. „Andererseits ist die Suche so angelegt, dass prinzipiell kein Standort vorzeitig herausfällt. Deshalb ist das für uns in Ordnung.“
Auch der Vorsitzende des Niedersächsischen Tourismusverbandes, Frieslands Landrat Sven Ambrosy, macht sich keine ernsthaften Sorgen. Es sei aber wichtig, sich frühzeitig und klar zu positionieren. „Ein Endlager hat hier nichts zu suchen, das ist indiskutabel. Punkt.“