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27. März 2023, 15:56 Uhr

„Es wird ein anderer Wind wehen“

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Sie ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Die Pewsumer Spieler – am Ball Hauke Ulferts, links Kapitän Andreas Olk – zeigten sich unbeeindruckt von den Trainer-Querelen und meisterten die Auswärtshürde in Aurich am Sonntag souverän. Foto: Hinrich Saathoff

Sie ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Die Pewsumer Spieler – am Ball Hauke Ulferts, links Kapitän Andreas Olk – zeigten sich unbeeindruckt von den Trainer-Querelen und meisterten die Auswärtshürde in Aurich am Sonntag souverän. Foto: Hinrich Saathoff © Saathoff sat

Nach dem souverän herausgespielten 3:0-Auswärtssieg bei der SpVg Aurich und der Rückkehr nach Pewsum war der Sonntag für die Fußballspieler des TuS noch lange nicht beendet. Der Vorstand bat anschließend ins Vereinsheim, wo der neue Trainer präsentiert wurde und sich anschließend auch selbst vorstellte. Jonas Petersen wird im Sommer die Nachfolge von Bernd Buß antreten, dessen Engagement bei den Krummhörnern entgegen zunächst anderslautender Mitteilung im Juni endet (wir berichteten bereits gestern ausführlich).

Der Entschluss des zehnköpfigen Pewsumer Vorstands mit dem Vorsitzenden Eggo Schreitling an der Spitze, sich von Buß zu trennen, schlug schon am Sonntagnachmittag auf den Sportplätzen hohe Wellen, auch in den sozialen Medien meldeten sich viele Personen zu Wort. Der Tenor war einhellig: Den Rauswurf kann niemand wirklich nachvollziehen.

„Wir wissen, dass es keine besonders populäre Entscheidung ist“, war sich Schreitling schon am Sonntag der Tragweite durchaus bewusst. Er hatte Buß am Mittwochabend darüber informiert, also einen Tag bevor der FC Bayern München bekannt gab, die Länderspielpause zu nutzen, um Julian Nagelsmann durch Thomas Tuchel zu ersetzen.

Auf dem Auricher Ellernfeld setzte die Mannschaft mit einer guten Leistung ein deutliches Zeichen für ihren Trainer. „Die Jungs haben sich von der Unruhe nicht anstecken lassen und waren sehr fokussiert. Darüber habe ich mich gefreut“, sagte Buß gestern. Wie er mit der Sommer-Entlassung umgegangen ist, nötigt Schreitling höchsten Respekt ab. Denn er ging mit der für ihn alles andere als erfreulichen Nachricht keineswegs hausieren. „Trotz der derzeit zwischenmenschlich schwierigen Situation hat er sofort gesagt, dass er das Ding bis zum Saisonende durchzieht“, lobte der Vorsitzende. Torwarttrainer Thorsten Uphoff bleibt dem TuS dagegen erhalten. Jetzt suchen die Verantwortlichen noch einen neuen Co-Trainer für Petersen.

Bevor am Sonntagabend die Trainervorstellung begann, gab es erst einmal eine Stärkung. Die meisten, aber nicht alle Spieler des aktuellen Kaders waren anwesend. Einige hatten anderweitige Verpflichtungen. Der TuS-Vorstand hatte beim italienischen Restaurant seines Vertrauens zehn Familien-Pizzen geordert, die ziemlich schnell vertilgt waren. Anschließend hatte Jonas Petersen seinen ersten Auftritt. Er hatte eine Power-Point-Präsentation vorbereitet, um zu vermitteln, was er vorhat. „Das hat er richtig gut gemacht. Es wird ein anderer Wind wehen“, ist Schreitling überzeugt.

Petersen, der gestern bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen war, ist 26 Jahre jung und gehört damit zur neuen Trainer-Generation. Er ist Inhaber der B+-Lizenz des Deutschen Fußball-Bundes. Zuletzt arbeitete er hauptberuflich im Nachwuchsbereich des Bundesligisten FC Augsburg und leitete vier Jahre lang die Fußballschule. Hier trainierte er auch Jugendmannschaften der Stufe U 11 bis U 14. In seiner alten Heimat Pewsum muss er nun beweisen, dass er auch Männerteams trainieren kann.

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