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19. Mai 2023, 06:00 Uhr

Fahren bald wieder Personenzüge zwischen Aurich und Emden?

Die Kreisverwaltung hat eine Studie in Auftrag gegeben. Sie soll prüfen, was getan werden muss, um die Strecke zu reaktivieren.

Lesedauer: ca. 2min 16sec
Im Jahr 2009 kam ein Personenzug der Deutschen Bahn im Rahmen einer Sonderfahrt nach Aurich. Der Landkreis will nun prüfen lassen, ob die Reaktivierung der Strecke für dauerhaften Personenverkehr machbar ist. Archivfoto: Christian Walther

Im Jahr 2009 kam ein Personenzug der Deutschen Bahn im Rahmen einer Sonderfahrt nach Aurich. Der Landkreis will nun prüfen lassen, ob die Reaktivierung der Strecke für dauerhaften Personenverkehr machbar ist. © Christian Walther

Aurich/Emden Der Landkreis Aurich hat eine Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf der Gleisstrecke von Aurich über Abelitz nach Emden in Auftrag gegeben. Mit der Erarbeitung der Studie wurde das Fachplanungsbüro Emch und Berger mit Sitz in Hannover beauftragt. Die Kreisverwaltung geht derzeit davon aus, dass die Fertigstellung noch in diesem Jahr möglich sein wird.

Erst vor kurzem hatte eine Bürgerinitiative kritisiert, dass die Bahnstrecke augenscheinlich vergessen wurde von den lokalen Behörden. Die Landesregierung hatte um Meldungen aus den Regionen über mögliche neue alte Strecken gebeten.

Das Hannoveraner Planungsbüro war bereits vor einigen Jahren mit dieser Aufgabe betraut worden, als die Reaktivierung des Schienen-Personennahverkehrs im Zusammenhang mit einem möglichen Ausbau im Zuge einer Lademaßvergrößerung für die Firma Enercon auf der Güterverkehrsstrecke überprüft wurde. Aus diesem früheren Projekt können viele Grundlagen für die jetzige Machbarkeitsstudie übernommen werden, schreibt der Landkreis Aurich. Es sind bereits Nachvermessungsarbeiten mittels Drohnen-Befliegung durchgeführt worden, die für eine spätere Visualisierung der Bestandsstrecke genutzt werden sollen.

Umfassende Prüfung

Der Auftragsinhalt besteht darin zu überprüfen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um die vorhandene Strecke wiederaufnehmen und betreiben zu können. Aus diesen Vorgaben ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Streckenführung und die begleitende Infrastruktur wie zum Beispiel Bahnübergänge.

Im Rahmen der Untersuchungen sollen die bestehenden Raumwiderstände entlang der Strecke ermittelt werden. Dieses sind unter anderem Grundstücke im Privateigentum, die unmittelbar durch die Trassenführung oder mittelbar beispielsweise durch Lärmimmissionen betroffen sein könnten, aber auch naturschutzfachliche Belange, die durch eine Trassenverlegung erstmalig berührt würden.

Große Anzahl an Bahnübergängen

Ein besonderes Augenmerk wird den vorhandenen Verkehrsknotenpunkten gelten, da es bekanntlich auf der vorhandenen Strecke eine große Anzahl von Bahnübergängen auf kurzer Strecke gibt. Einen Großteil dieser Bahnübergänge bilden heute private Zufahrten und Verkehrswege mit eher geringer Verkehrsbedeutung. Aber auch die Kreuzungen mit verkehrswichtigen Hauptverkehrsstraßen sollen unter die Lupe genommen und überplant werden. Sollte eine Reduzierung von Bahnübergängen durch eine Auflösung entsprechender Übergänge notwendig werden, wird die Anlegung von Parallelverkehrswegen und deren Auswirkungen mit zu betrachten sein.

Innerhalb der bebauten Siedlungsgebiete ist eine Verkehrslärmbetrachtung vorgesehen. Hierin werden Aussagen dazu getroffen, ob Maßnahmen zur Lärmminderung geboten sind und welche Maßnahmen dieses gegebenenfalls sein könnten.

Im Rahmen einer derzeit laufenden Abfrage des Landes Niedersachsens an die Kommunen hat der Landkreis noch einmal auf die hohe Bedeutung für Stadt und den Landkreis Aurich hingewiesen. Das Land hat bereits signalisiert, dass die Strecke bei den anstehenden Reaktivierungsuntersuchungen berücksichtigt wird.

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