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25. April 2023, 16:24 Uhr

Feuerwehr soll im Sielort bleiben

Neßmersieler sammeln über 530 Unterschriften für den Erhalt des Standorts.

Lesedauer: ca. 2min 57sec
Zu klein, zu eng und einfach nicht mehr zeitgemäß: das Feuerwehrhaus in Neßmersiel.

Zu klein, zu eng und einfach nicht mehr zeitgemäß: das Feuerwehrhaus in Neßmersiel. © Bruns ubr

Neßmersiel Anbau, Umbau oder doch Neubau? Gemeinsam mit der Feuerwehr Nesse oder doch allein für die Neßmersieler Wehr? Die Zukunft des Feuerwehrstandorts in dem Sielort ist inzwischen schon seit Jahren Thema in den politischen Gremien. Zurzeit deutet alles auf einen Neubau hin, den sich die Neßmersieler und die Nessmer Kameraden teilen sollen.

Doch in dem Küstenort ist man mit dieser Entscheidung nicht zufrieden. Die Neßmersieler befürchten den Verlust ihrer Feuerwehr, sollten die Pläne umgesetzt werden. Um ihre Sorgen, aber vor allem ihre Forderung zum Erhalt des eigenständigen Feuerwehrstandorts zum Ausdruck zu bringen, haben die Einwohner eine Unterschriftenaktion gestartet. 398 Wahlberechtigte gibt es in Neßmersiel – über 530 Unterschriften kamen zusammen. „Auch die Zweitwohnungsbesitzer und Stammgäste haben unterzeichnet“, berichtet Gerda Janssen. Am Montagabend wurden die Listen Dornums Bürgermeister Uwe Trännapp übergeben. Er versprach, im Rat für das Anliegen der Neßmersieler vorzusprechen und sich dafür einzusetzen. „Ich sehe die Dringlichkeit und Notwendigkeit, dass hier etwas passieren muss“, sagte Trännapp. Inzwischen lägen alle Gutachten für den geplanten Neubau vor, Ende Mai soll das Thema in der Politik diskutiert werden. „Ich sehe das hier als deutliches Zeichen für den Standort Neßmersiel“, sagte Trännapp angesichts des Einsatzes der Einwohner.

Gerold Janssen, der gemeinsam mit anderen Neßmersielern die Aktion organisiert hatte, trug vor, worum es ihnen geht. „Die Feuerwehr benötigt schon lange ein neues Feuerwehrhaus, da das jetzige Haus zu klein und zu alt ist. Mäuse sitzen nicht nur im Haus, sondern auch in der Kleidung. Platz zum Umziehen haben die Feuerwehrleute auch kaum. Eine Geschlechtertrennung bei den Umkleiden und Sanitäranlagen ist nicht vorhanden und auch eine Duschmöglichkeit ist nicht gegeben“, zählte er nur einige Mängel des Feuerwehrhauses auf. Statt des lang besprochenen und geplanten Um- und Anbaus an das bestehende Feuerwehrhaus (wir berichteten), plane die Gemeinde Dornum nun ein gemeinsames Haus für die Feuerwehren Neßmersiel und Nesse. „Das Problem ist die große Verschwendung von Geldern für immer neue und unnötige Planungen und die Gefahr, unsere Feuerwehr zu verlieren“, sagte Janssen.

Man brauche eine Feuerwehr in Neßmersiel, um die Sicherheit der Anwohner und Gäste zu gewährleisten. „Kleine Brände, die meist schnell von der Feuerwehr gelöscht werden, können zu großen Gefahren werden, wenn die Feuerwehr durch einen weit entfernten Standort zu spät da ist.“ Es droht der Verlust von Feuerwehrleuten, wenn diese die Verantwortung aufgrund der langen Anfahrtszeiten und anderen Problemen nicht mehr tragen wollen. „Auch wenn unser Ort auf den ersten Blick sehr klein erscheint, müssen wir ja auch die aktuell zirka 2865 Ferienbetten berücksichtigen, die es in Neßmersiel gibt. Von 2018 bis 2021 gab es im Durchschnitt 197845 Übernachtungen und damit etwa 177645 mehr Übernachtungen als in Nesse mit zirka 495 Ferienbetten“, sagte er. Allein diese Zahlen würden zeigen, dass es auch in Zukunft getrennte Feuerwehren mit getrennten Standorten geben müsse. Ein gemeinsames Haus bedeute für mindestens eine der beiden Wehren deutlich längere Anfahrtszeiten.

Als Bürger, die direkt von der Situation der Feuerwehr betroffen seien, fordere man den Gemeinderat und die Verwaltung auf, für den Erhalt der Sicherheit zu sorgen, indem die Feuerwehr unterstützt und vorschriftsmäßig ausgestattet werde. „Es muss schnell etwas passieren, denn die Probleme innerhalb des aktuellen Feuerwehrhauses sind am Ende unser aller Probleme, wenn Unfälle oder beschädigte Kleidung die Feuerwehr an einem Einsatz hindern“, betonte Gerold Janssen. Es sei nicht tragbar, dass die Mängel am und im Feuerwehrhaus seit inzwischen über sechs Jahren unbeachtet blieben. „Es geht hier schließlich nicht um irgendwelche Wünsche der Feuerwehr, sondern darum, eine ordentliche und vorschriftsmäßige Arbeitsgrundlage für die Feuerwehr zu schaffen.“

Ortsbrandmeister Dietmar Helmers betonte, dass das Engagement der Einwohner für die Feuerwehr ein deutliches Zeichen der Wertschätzung sei.

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