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5. September 2023, 14:10 Uhr

Förderverein des Norder Krankenhauses kritisiert Trägergesellschaft

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Förderverein des Norder Krankenhauses kritisiert Trägergesellschaft

Norden Das Krankenhaus in Norden wird seit Ende Juni sukzessive in ein Regionales Gesundheitszentrum umgewandelt. Welche Leistungen dort allerdings aktuell noch erbracht werden und welche nicht, darüber herrscht bei den Hausärzten, in der Bevölkerung, in Seniorenheimen, den Reha-Kliniken und anderen Einrichtungen nach den Worten von Dr. Axel Schönian, Vorsitzender des Fördervereins des Norder Krankenhauses „völlige Unkenntnis“. Er kritisiert eine unzureichende Information durch den Krankenhausträger. Das sei umso bedauerlicher, da das Versorgungsniveau in Norden in den vergangenen Monaten deutlich höher gewesen sei, als man es habe erwarten können.

So habe er Ende Juni noch eine Patientin mit Herzrhythmusstörungen und Luftnot in seiner Praxis gehabt. Er habe sie dem Rettungsdienst übergeben, der sie nach Norden gebracht habe. „Dort ist sie gut und stationär behandelt worden.“ Auch in der Chirurgie werde gearbeitet. „Ich habe in den letzten Tagen Patienten mit Schnittwunden bis hin zu Leistenbruch-Operationen gehabt, die in Norden versorgt worden sind.“ Andererseits wisse er auch von Patienten, die unzureichend behandelt worden seien, weil sie die Behandlungsmöglichkeiten im Krankenhaus Norden nicht gekannt hätten und aus Unkenntnis nicht dorthin gegangen seien. Die noch vorhandenen Leistungen des UEK-Standortes in Norden würden unterschätzt und nicht abgerufen, so Schönian. Der Krankenhausträger versäume es, regelmäßig über den aktuellen Stand des Transformationsprozesses zu informieren. So sei nachKenntnis des Förderkreises bis Ende August die Innere Abteilung 24 Stunden täglich besetzt gewesen, auch ärztlich. Dieser Dienst werde aber wohl ab sofort entfallen. Die Notfallambulanz, die im Juli und August montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr betrieben wurde, schließt seit dem 1. September eine Stunde früher. Geöffnet ist nun bis 19 Uhr.

„Die Arbeit der Trägergesellschaft und des Landkreises Aurich ist handwerklich schlecht und intransparent – wie so oft in der Vergangenheit“, heißt es vonseiten des Fördervereins. Selbst dem Personal sei offenbar nicht klar, wann und wie die nächsten Kürzungsschritte erfolgten. „Sie wundern sich dann, wieso zeitweise so wenig Patienten kommen“, so Schönian. Die Notaufnahme in Aurich sei dagegen regelmäßig überlastet. „Warum wird das Herunterfahren so unzureichend organisiert?“, fragt sich der Mediziner.

Der Förderverein fordert daher von der Trägergesellschaft regelmäßige Informationen. Schönian: „Diese muss über diverse Kanäle erfolgen.“ Man dürfe nicht davon ausgehen, dass allein mit einem Internetauftritt die Einwohner und alle Beteiligten im Gesundheitssystem ausreichend informiert sind. Die Trägergesellschaft müsse klar kommunizieren, welche Leistungen aktuell vorgehalten werden, mit einem Fahrplan für die Zukunft und es müsse deutlich werden, an welchen Wochentagen und zu welcher Uhrzeit diese Leistungen verfügbar sind, am besten mit verständlichen Beispielen. Gerade in Akutsituationen müssten die Informationen auch für medizinische Laien verständlich sein.

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