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5. Juli 2021, 09:44 Uhr

Frachter treibt stundenlang führerlos auf der Ems

Lesedauer: ca. 1min 48sec
Die Ems, hier auf einem Foto aus unserem Archiv, zählt zu den am meisten befahrenen Wasserstraßen in Deutschland. Symbolfoto

Die Ems, hier auf einem Foto aus unserem Archiv, zählt zu den am meisten befahrenen Wasserstraßen in Deutschland. Symbolfoto © Stromann str

Emden – Ein deutsches Binnenschiff, das mit über 1000 Tonnen Düngemitteln beladen war, trieb am Sonnabend die Seeschifffahrtsstraße Ems von den Niederlanden kommend in Richtung Schleuse Herbrum.

Wie die Wasserschutzpolizei Emden mitteilt, legte das etwa 86 Meter lange Schiff gegen 20 Uhr im Bereich Papenburg an einem Dalbenliegeplatz an. Zu diesem Zeitpunkt war an der Liegestelle Hochwasser. Der verantwortliche Schiffsführer gab an, sich nach dem Festmachen schlafen gelegt zu haben, ebenso wie ein weiteres Besatzungsmitglied.

Nach ihren bisherigen Ermittlungen, so die Wasserschutzpolizei, seien die Leinen, mit denen das Frachtschiff festgemacht worden war, im Verlauf der Nacht gerissen. Das Schiff trieb danach mit dem Ebbstrom auf der Ems rund sechs Kilometer führerlos von Papenburg in Richtung Leer.

Erst als es am Sonntag, gegen 3.40 Uhr, zu einem Aufprall kam, wachten der Schiffsführer und die Besatzungsmitglieder auf. Der Frachter befand sich zu dieser Zeit nahe Weener. Ob es zu einer Berührung des Schiffes mit einem Dalben, einem dort liegenden Seeschiff oder einem anderen Bauwerk kam, habe bislang nicht abschließend geklärt werden können, erklärt die Wasserschutzpolizei Emden.

Nachdem der Schiffsführer wieder die Kontrolle über sein Schiff hatte, habe er erneut an einem Dalbenliegeplatz angelegt. Dabei habe er festgestellt, dass sein Schiff nur noch eingeschränkt manövrierfähig war. Als kurze Zeit später die Festmacherleinen erneut rissen, habe sich der Binnenschiffer entschlossen, einen sicheren Hafen anzulaufen: In Absprache mit der Verkehrszentrale Ems lief der Düngemittel-Frachter wenig später in Papenburg ein.

Zu Personen- oder Umweltschäden kam es nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Die Wasserschutzpolizei Emden ermittelt.

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