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19. Juli 2023, 09:34 Uhr

Gerüchte erschweren die Polizeiarbeit

Lesedauer: ca. 2min 24sec
Über die sozialen Netzwerke verbreiteten sich die ungeprüften Nachrichten nach einem Rettungshubschraubereinsatz am Norder Markt in Windeseile.Symbolfoto: dpa

Über die sozialen Netzwerke verbreiteten sich die ungeprüften Nachrichten nach einem Rettungshubschraubereinsatz am Norder Markt in Windeseile.Symbolfoto: dpa © Yui Mok/PA Wire/dpa

Norden Absperrungen und Blaulicht ziehen immer wieder die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Dabei ist es im ersten Moment selten erkennbar, was eigentlich passiert ist. Das sorgt immer wieder dafür, dass – besonders in den sozialen Medien – sich schnell Gerüchte verbreiten, was denn alles im abgesperrten Bereich passieren könnte.

Das wird dann wiederum von Personen als Wahrheit aufgenommen, welche besorgt bei der Polizei anrufen und im schlimmsten Fall damit wichtige Prozesse aufhalten, die vor tatsächlichen Gefahren schützen sollen oder Leben retten könnten.

Heli auf dem Marktplatz

So war es auch am Montagabend, als ein Rettungshubschrauber mitten in Norden auf dem Marktplatz landen musste. Dafür war er ab 17.13 für genau zwölf Minuten vor Ort. Der Grund war ein medizinischer Notfall in der Polizeidienststelle, wie die Pressesprecherin der Polizeiinspektion Aurich/ Wittmund mitteilt. Um die Landung zu ermöglichen, hatte die Polizei Norden den Marktplatz vorübergehend absperren müssen. Somit konnte die Öffentlichkeit für weniger als eine halbe Stunde den zentralen Platz nicht betreten.

Dieser kurze Zeitraum sei jedoch ausreichend gewesen, dass besorgte Bürger bereits die unterschiedlichsten Vermutungen entwickelt hätten und diese über der sozialen Medien auch teilten. Schließlich hatten viele Polizisten, direkt an der Dienststelle, zügig ein größeres Areal abgesperrt, das unter anderem auch an das Rathaus und weitere Versammlungsorte angrenzt.

Falschinformationen

„In den sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten kursierten im Zusammenhang mit der Absicherung des Rettungshubschraubers auf dem Marktplatz erhebliche Falschinformationen“, so die Pressesprecherin der Polizei, „unter anderem war in einer Sprachnachricht von einem ‚Amoklauf‘ und verletzten Polizisten die Rede.“

Dies führe oft dazu, dass sich die Bürger darüber informieren wollen oder auch Angst bekommen. Immerhin wurde anscheinend nicht direkt die Notfallnummer 110 angerufen, sondern die der Polizeidienststelle in Norden. Hier war jedoch das Personal mit der Abwicklung des Einsatzes im eigenen Haus beschäftigt. „So etwas bindet immer Kräfte, die an anderer Stelle benötigt werden“, so die Sprecherin.

Hauptsache informiert

Nachdem der Facebook-Account Polizei Aurich/Wittmund eine Klarstellung gepostet hatte, haben die Anfragen bei der Dienststelle auch aufgehört. Das Problem sei, dass sich Falschmeldungen mittlerweile sehr schnell verbreiten und „sind sie erst einmal im Umlauf, sind sie kaum wieder einzufangen“, so die Pressesprecherin. Jeder möchte gern wissen, was gerade passiert ist und das so schnell wie möglich. Daher werde auch erst einmal jede Information genommen und ohne Überprüfung „mit nur einem Klick weiterverbreitet“.

Die Polizei appelliert darum an alle, Informationsquellen im Internet zu prüfen. Eine Weiterverbreitung von Spekulationen kann manchmal die eigentliche Situation erschweren. „Manchmal muss man auch geduldig sein“, so die Pressesprecherin, anstatt Gerüchte durch „eine aufgeregte Sprachnachricht zu befeuern“. Bei Gefahrenlagen, die weite Teile der Bevölkerung betreffen, kämen von offiziellen Stellen immer Hinweise und Warnungen.

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