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Erstellt:
9. Dezember 2020, 06:00 Uhr

Geschäftsleute gehen optimistisch in Jahresendspurt

Das Weihnachtsgeschäft hat früher begonnen als sonst. Und über das Jahr verteilt, haben viele Leute neue Hobbys für sich entdeckt.

Lesedauer: ca. 2min 32sec
Das Weihnachtsgeschäft hat früher begonnen, stellt der Einzelhandel in Marienhafe fest.

Das Weihnachtsgeschäft hat früher begonnen, stellt der Einzelhandel in Marienhafe fest. ©

MARIENHAFE/ISH – Ja, man soll nur das einkaufen, was man braucht, in den Läden Abstand halten sowieso und die Maske immer griffbereit halten. Und natürlich wo immer es geht, die Hände waschen und desinfizieren. Klar, das wird auch gemacht – aber das ist für die Brookmerlander kein Grund, nicht einkaufen zu gehen. „Das Weihnachtsgeschäft hat in diesem Jahr viel früher angefangen“, hat beispielsweise Petra Küll von der Marienhafer Bücherkiste beobachtet. „Die Menschen wollen sich gerade in diesen Zeiten mit etwas Schönem Gutes tun.“ Heißt: auch sich selbst! Mehr Bücher sind über den Ladentisch gegangen, und: „Es wird wieder mehr gebastelt.“ Petra Küll hat auch mehr Malbücher für Erwachsene verkauft als in den letzten Jahren. Offenbar ist hier und da mehr Muße in den Wohnzimmern eingekehrt, die Menschen haben wieder mehr Zeit, um Dinge selbst zu entdecken und zu tun.

Und, da derzeit keine Sporthalle geöffnet hat und alles gemeinsame sportliche Treiben unterbleiben muss, haben auch viele den Individualsport wieder für sich entdeckt. Peter Adena von Sport Schoolmann stellt fest, dass sich viele mit Gewichten eindecken, sich neue Laufschuhe gönnen. Viele kommen in den Laden zur Laufanalyse – damit auch wirklich der richtige Schuh ausgesucht wird. Und wer weder gern rennt noch im eigenen Wohnzimmer Gewichte stemmen möchte, versucht es vielleicht mit einem Hula-Hoop-Reifen. Tatsächlich war erst neulich im KURIER zu lesen, dass so ein vergleichsweise sehr günstiges Sportgerät prima geeignet ist, etwas für den eigenen Körper zu tun. Und danach sind die Leute gleich mal einkaufen gegangen.

„Das eigentliche Weihnachtsgeschäft gibt es in diesem Sinne gar nicht mehr“, sagt nicht nur Johann Ennenga aus dem gleichnamigen Textilhaus – die Leute verteilten ihre Einkäufe schon verstärkt übers ganze Jahr. Natürlich, sagt Ennenga, sei in dieser Coronazeit alles anders als sonst: „Vergleichen darf man nicht“, verbietet er sich den Blick zurück auf 2019. „Aber ich freue mich dann doch, dass noch recht viele Leute unterwegs sind und kommen“, sagt er, um dem ganzen für alle chaotischen Jahr mit vielen Tiefen und wenigen Höhen doch noch etwas Positives abzugewinnen. Und Ennenga erklärt auch, was die Geschäftsleute im Brookmerland wohl insgesamt auszeichnet: dass sie die Ängste ihrer Kunden sehr ernst nehmen – und wenn jemand aus Sorge, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, nicht in den Laden kommen möchte, dann bekommt er trotzdem, was er sucht und braucht. Die Mitarbeiter kommen auch an die Tür, Ware wird geliefert. „Wir helfen“, sagt Ennenga. Und spricht damit aus, was alle hier beherzigen. Auch Petra Küll betont das tolle Miteinander.

„Die Menschen sind alle sehr diszipliniert“, sagt Ernst Moltz. Sein Betrieb in der Rosenstraße – Hörgeräteakustik, Brillen – verlangt sehr direkte Nähe zu den Kunden. Da sich aber alle streng an die Hygieneregeln hielten, da alles permanent neu gereinigt und desinfiziert werde, sagt Moltz, gebe es bisher auch überhaupt keine Probleme.

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