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14. Mai 2023, 15:16 Uhr

Harte Kerle – zarte Wort

Zum 15. Mal gibt es den Motorradgottesdienst am Hafen

Lesedauer: ca. 2min 11sec
Die Bikes in Reih und Glied – die Helme als Kreuz.

Die Bikes in Reih und Glied – die Helme als Kreuz. ©

Norderney Ein kleines Jubiläum konnte in diesem Jahr der Motorradgottesdienst der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde auf Norderney feiern. Bei bestem Wetter trafen sich viele Bikerinnen und Biker zum 15. Mal für einen gemeinsamen Gottesdienst am Hafen von Norderney. Die Motorräder im Halbkreis aufgestellt und die Helme in der Mitte zum Symbol des Kreuzes auf dem Boden gelegt, so wird es seit Anbeginn gemacht. Es war der langjährig auf Norderney tätige Pastor Christian Klotzek, der diesen besonderen Gottesdienst auf der Insel etablierte. Der begeisterte Motorradfahrer ist inzwischen leider verstorben, doch der Motorradgottesdienst auf Norderney lebt weiter. André Ebbinghaus und Wolfgang Visser übernahmen in diesem Jahr den musikalischen Part und der Prädikant der evangelischen Kirchengemeinde Jan-Hendryk Bas war für den geistlichen Teil verantwortlich. In seiner Predigt zog er immer wieder Parallelen vom Motorrad fahren zum Leben eines Jeden. Das Schönste für Motorradfahrer ist, wenn die Saison wieder los geht und man wieder auf die Straße kommt. Das Gefühl von Freiheit, den Gegenwind und einfach das Leben spüren. Doch wohin wird einen die Straße führen? Wird sie gut zu befahren sein oder gibt es Gefahrenstellen, die einen aus der Bahn werfen könnten? Wird man die nächste Kurve kriegen und was verbirgt sich überhaupt dahinter? Diese Frage beschäftige nicht nur Motorradfahrer, im übertragenen Sinn betrifft es jeden Menschen. Das Leben läuft nicht immer auf grader, ebener Strecke. Immer wieder gibt es Stolpersteine oder unübersichtliche Kurven die zu meistern sind und manchmal wirft es einen einfach aus der Bahn. Die Fahrt des Lebens bleibt unberechenbar, so Jan-Hendryk Bas in seiner Predigt. Dann heißt es Kraft schöpfen durch den Glauben an Gott, um mit dieser Kraft dann doch die Kurve wieder zu kriegen. Zusammen sang die Motorradgemeinde die Lieder „Morning has broken“ und „Blowin‘ in the Wind“ und nach einem letzten gemeinsamen Gebet ging es schließlich zurück auf die Straße, denn zum Motorradgottesdienst gehört auch immer der obligatorische Korso durch die Stadt. Nach und nach ließen die Norderneyer Bikerinnen und Biker ihre Maschinen an und mit sattem Motorensound rollten sie langsam vom Hafengelände auf ihren Weg über die Insel. Am Vereinshaus des Motorrad-Clubs Norderney endete dann die Fahrt mit einem gemütlichen Beisammensein. akn

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