Heute ist der Tag der Biotonne

Heute ist der Tag der Biotonne

Ostfriesland Heute wird deutschlandweit zum „Tag der Biotonne“ aufgerufen. Der jährlich stattfindende Aktionstag soll die Bedeutung der sauberen Trennung von Bioabfall in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und für eine Verbesserung der Sortenreinheit werben.

Der Beitrag der Bioabfallsammlung und -verwertung zur Energie- und Ressourcenwende ist bedeutend: Zwei Prozent des Erdgasverbrauchs in Deutschland könnten durch Biogas aus Bananenschalen und anderen Küchenabfällen gedeckt werden. Zudem ersetzt die gewonnene Komposterde in Landwirtschaft und Gartenbau große Mengen an energieintensiv hergestelltem Kunstdünger und verhindert klimaschädlichen Abbau von Torf.

Der „Tag der Biotonne“ wird deshalb von vielen verschiedenen Akteuren der Bioabfallbranche unterstützt. So nutzt die „Aktion Biotonne Deutschland“, das seit 2016 bundesweit größte Netzwerk zur Biotonnen-Kommunikation, den Thementag als Kick-off seiner Biotonnen-Challenge 2023. Getreu dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen“ soll die gesamte Bevölkerung zum Mitmachen animiert werden. Hauptziele sind mehr verwertbare Bioabfälle und gleichzeitig weniger Fremdstoffe in der Biotonne. Das Netzwerk wird dabei unter anderem vom Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt, dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Bundesgütegemeinschaft Kompost unterstützt. Auch die in Norddeutschland angesiedelte Kampagne #wirfürbio schließt sich diesem Vorhaben an und wirbt mit dem Slogan „Kein Plastik in die Biotonne“.

Im Landkreis Aurich hat sich die Bioabfallqualität durch die regionale Kampagne „Trenn Dich korrekt“ bereits deutlich verbessert. Der Anteil an Fremdstoffen des im Entsorgungszentrum Großefehn angelieferten Bioabfalls aus dem Landkreisgebiet konnte so seit Kampagnenstart 2020 bereits von sechs Prozent auf zirka zwei Prozent reduziert werden. Gemäß der Bioabfallverordnung (BioAbfV) darf der Fremdstoffanteil ab 1. Mai 2025 den Grenzwert von ein Prozent vor der Kompostierung nicht mehr überschreiten. Derzeit wird dieser Grenzwert durch aufwendiges und kostenintensives Vorbehandeln der Bioabfälle in den Kompostanlagen der MKW GmbH & Co. KG in Großefehn bereits erreicht.

Langfristig aber müssen Plastiktüten, -verpackungen oder Konservendosen nahezu vollständig aus der Biotonne verschwinden. Auch vermeintlich kompostierbare Bioplastiktüten sind nicht zugelassen, da sie sich nicht schnell genug beziehungsweise nicht vollständig zersetzen. Neben der losen Entsorgung können Bioabfall-Papiertüten aus dem Handel als Alternative genutzt werden, da diese den Kompostierungsprozess nicht stören. Nur durch Einhaltung der offiziellen Vorgaben können aus den Bioabfällen im Landkreis Aurich dauerhaft Bioenergie und gütegesicherter Kompost für die regionale Landwirtschaft erzeugt werden.

Um auf die korrekte Trennung hinzuweisen und so die Thematik im Bewusstsein zu halten, sind die Deckel neu angeschaffter Bioabfallbehälter im Landkreis seit diesem Jahr mit einer eingestanzten Sortieranleitung versehen. Ältere Behälter können mit einem Sortieraufkleber ausgestattet werden, der an den Wertstoffhöfen kostenlos erhältlich ist. Besonders in hochfrequentierten Tourismusgebieten wie dem Landkreis Aurich ist es notwendig, auch die Feriengäste auf diesem Weg über die regionalen Sortiervorgaben zu informieren und den angestrebten Fremdstoffanteil von unter ein Prozent im Bioabfall zu erreichen.