Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
2. August 2023, 08:12 Uhr

Die „Fremantle Highway“ wird angeblich nach Eemshaven geschleppt

Bisher noch unbestätigten Meldungen zu Folge wird die havarierte Fremantle Highway nach Eemshaven geschleppt. Das berichten Medien unter Bezug auf „gut informierte maritime Kreise“. Die Meldung ist von offizieller Seite noch nicht bestätigt.

Lesedauer: ca. 2min 40sec
Die Luftaufnahme, die von Flugzeugen der niederländischen Küstenwache zur Verfügung gestellt wurde, zeigt den Autofrachter «Fremantle Highway» in der Nordsee. Auf diesen Bildern befindet sich die Fremantle Highway an einem temporären Standort, 16 Kilometer oberhalb von Schiermonnikoog und Ameland.

Die Luftaufnahme, die von Flugzeugen der niederländischen Küstenwache zur Verfügung gestellt wurde, zeigt den Autofrachter «Fremantle Highway» in der Nordsee. Auf diesen Bildern befindet sich die Fremantle Highway an einem temporären Standort, 16 Kilometer oberhalb von Schiermonnikoog und Ameland. © dpaFlugzeug der Küstenwache/Küstenwache der Niederlande/dpa

Das ist bisher passiert:

Ameland
Der schwer beschädigte Autofrachter vor der niederländischen Küste soll nach Ansicht des Bergungsunternehmens so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen geschleppt werden. Das Schiff sei stabil und das Feuer unter Kontrolle, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, im niederländischen TV-Magazin „Nieuwsuur“ am Dienstagabend. Bei erwartetem starkem Wind aus Nordwesten sei das massive Fahrzeug schwierig zu beherrschen. Der Boskalis-Chef sagte, dass der Wind in den nächsten Tagen drehen könne.

Der Frachter liegt nach Angaben der Wasserbehörde noch immer stabil an seinem jetzigen Ankerplatz, etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinseln Ameland und Schiermonnikoog. Über die Verlegung in einen Hafen sei noch keine Entscheidung getroffen worden, sagte ein Sprecher der Wasserbehörde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Am Vorabend habe es ein kleines Problem mit einem Tau gegeben, mit dem der Frachter an einen Schlepper gekoppelt sei. Die Stabilität sei aber nicht in Gefahr gewesen.

Die Bergungsexperten hatten die „Fremantle Highway“ eingehend kontrolliert. „Das Oberdeck ist schwer beschädigt“, sagte Berdowski. „Durch die enorme Kraft des Feuers sind auch Decks eingestürzt.“ Unklar ist noch, ob das Feuer wirklich gelöscht sei und ob die gesamte Ladung zerstört sei. Der rund 200 Meter lange Autofrachter hat auf elf Decks etwa 3800 Autos geladen, darunter 500 E-Autos.

Vor gut einer Woche war das Feuer auf dem japanischen Schiff ausgebrochen. Der nächste größere Seehafen ist Eemshaven gleich an der deutschen Grenze. Eine Option ist auch die Verlegung ins deutsche Wilhelmshaven.

Die Ursprungsmeldung:

Schiermonnikoog/Emden Bislang lägen keine Anfragen zur Übernahme des Havaristen von niederländischen Behörden und Bergungsunternehmen vor, teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums in Berlin am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Auch ein Angebot von deutscher Seite ist hier nicht bekannt.“ Zuständig für so eine Anfrage wäre auf deutscher Seite das Havariekommando in Cuxhaven.

Bei der Wahl eines Zielhafens für havarierte Schiffe handele es sich immer um Einzelfallentscheidungen, teilte das Ministerium mit. Dabei werde sowohl das konkrete Gefährdungspotenzial eines Havaristen als auch der für den speziellen Fall geeignete Notliegeplatz berücksichtigt. „Vor Abschluss der Begutachtung des Havaristen auf seinem aktuellen, vorläufigen Ankerplatz können keine Aussagen über gegebenenfalls in Frage kommende Häfen getroffen werden“, hieß es.

Die „Fremantle Highway“ mit rund 3800 Autos an Bord liegt nun auf einem vorläufigen Ankerplatz etwa 16 Kilometer vor den Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland. Erstmals prüften Bergungsspezialisten am Dienstag eingehend an Bord die Lage.

Zuvor hatte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, in der Tageszeitung „De Telegraaf“ etwa Eemshaven an der deutschen Grenze oder Wilhelmshaven als mögliche Zielhäfen genannt. Die Entscheidung darüber muss nach Angaben der niederländischen Wasserbehörde der japanische Eigentümer des Schiffes treffen.

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies zeigte sich erleichtert, dass der Frachter auf einen sicheren Liegeplatz geschleppt wurde. „Wir wissen aber noch nicht, wie sich die Situation im Inneren des Schiffs darstellt“, sagte der SPD-Politiker der dpa. Aussagen zum Verbleib des Schiffes seien daher noch offen. „Grundsätzlich war und ist Niedersachsen stets bereit zu helfen, wenn zum Beispiel Hilfe in Form eines Schiffsliegeplatzes benötigt wird. Der Schutz der Küste und des sensiblen Ökosystems Wattenmeer fließt in solche Entscheidungen immer mit ein und hat allerhöchste Priorität.“

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen