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18. April 2023, 07:30 Uhr

Jäger fordern schnelles Handeln gegen den Wolf

Norder Jägern befürchten früher oder später eine Eskalation. Die Landbevölkerung werden Wolf bald nicht mehr tolerieren.

Lesedauer: ca. 2min 13sec
Der Wolf wird in Ostfriesland immer mehr zum Ärgernis.

Der Wolf wird in Ostfriesland immer mehr zum Ärgernis. © Boris Roessler/dpa

Norden Für ein gemeinschaftliches Vorgehen in der Frage der Wolf-Problematik hat sich der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Norden, Heinrich de Vries ausgesprochen. Es müsse zusammen mit allen Verbänden und den Menschen in der Region eine Lösung gefunden werden. „Bevor bevor die Situation eskaliert“.

De Vries fordert bei der Jahresversammlung der Norder Jägerschaft am Wochenende in Lütetsburg eine Neubewertung der EU-Strategie bei der Europäischen Kommission sowie eine Überprüfung des Schutzstatus des Wolfes. Das Land Niedersachsen solle die Protokollerklärung der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ebenfalls unterschreiben. Gleiches hatten die Jägerschaften an der Küste auch in der „Auricher Erklärung“ gefordert.

„Die Korrektur wird kommen, je später, je härter“, prophezeite de Vries und weiter: „Wir selber können nichts unternehmen, wir können es nur darstellen. Nicht einverstanden zeigte sich der Vorsitzende mit der Wortwahl eines Sprechers des NABU in einem Bericht des KURIERS. Dieser hatte einen schnellen Abschuss abgelehnt. Im Übrigen befürchtet de Vries, dass die Landbevölkerung derzeit vertretene Linie gegenüber dem Wolf nicht mehr lange akzeptieren wird: „Das wird irgendwann eskalieren.

Nach Lösungen würden auch andere Länder suchen, dabei komme es zu kuriosen Entscheidungen, so sei in der Schweiz ein Wanderweg eingezäunt worden, hatte de Vries erfahren. „Niemand will, dass in der Küstenregion nur noch hohe Zäune sind oder die Nutztiere im Stall gehalten werden“, stellte der erste Vorsitzende fest. Die Zäune seien zudem auch Fallen für das Rehwild, Damwild und das Niederwild mit tödlichen Folgen.

Heinrich de Vries betonte den Dialog. Diese sei ihm ein großes Anliegen. „Wir haben nur Erfolg, wenn wir uns bei den Diskussionen nicht provozieren lassen.“ Die Diskussion müsse versachlicht werden. Ein Patentrezept für ein für ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf gibt es aus seiner Sicht nicht. Die Interessen des Artenschutzes, des Küstenschutzes, die Interessen der Nutztierhalter, Hobbylandwirte sowie der Jäger müssten miteinander in Einklang gebracht werden.

Im Zweifelsfall müsste auch eine Entnahme eines Wolfes erfolgen. Das gefährde die Wolfspopulation nicht, wie aus wissenschaftlichen Untersuchungen hervorgehe, die allerdings noch veröffentlicht worden seien, führte de Vries aus. Er unterstrich die Forderung der küstennahen Jägerschaften in der „Auricher Erklärung“. Die Jäger hatten sich darin gewehrt, dass eine freigegebene „Entnahme“, also eine Erschießung eines Wolfes, öffentlich bekannt gegeben werden soll. „Da kommen gleich 20 Personen mit Kameras“, befürchtete de Vries.

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