Jetzt will auch Özdemir den Krabbenfischern helfen

Von Stefan Bergmann

Jetzt will auch Özdemir den Krabbenfischern helfen

Greetsieler Kutter kurz nach Ihrer Ankunft im Büsumer Hafen. Ab Donnerstag werden die Fischer demonstrieren.

Norden/Büsum - Begleitet von Protesten von Bauern und Krabbenfischern hat am Mittwoch die Agrarministerkonferenz in Büsum in Schleswig-Holstein begonnen. Zunächst wollten sich wie üblich die Staatssekretäre treffen, bevor am Donnerstag und Freitag die Minister und Ministerinnen aus Bund und Ländern zusammenkommen. Wichtige Themen sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Kiel die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), der EU-Verordnungsvorschlag zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und der Umbau der Tierhaltung.

Tierhaltung soll „zukunftsfest“ sein

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) pocht auf einen Umbau hin zu weniger Tieren pro Stall. „Es ist aus Sicht des BMEL alternativlos für Betriebe, Umwelt und Klima, dass die Tierhaltung zukunftsfest aufgestellt werden muss“, heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums von Cem Özdemir (Grüne), die dem digitalen Medienhaus „Table.Media“ vorliegt. „Dazu gehört es, Landwirtinnen und Landwirte dabei zu unterstützen, weniger Tiere besser, also mit mehr Platz im Stall zu halten.“ Weniger Tiere besser zu halten, zahle auch ein auf Klima- und Umweltschutz. Das Bundesagrarministerium werde alles daran setzen, verbleibende Hürden beim Umbau der Tierhaltung so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen.

Auch Özdemir sieht Schleppnetz-Verbot kritisch

Ein weiteres Thema, das vor der Konferenz in den Küstenländern große Diskussionen ausgelöst hat, ist das von der EU-Kommission geplante Verbot von Grundschleppnetzen in Schutzgebieten. Sowohl norddeutsche Landesregierungen als auch Özdemir sehen das geplante Verbot kritisch. „Ich halte das vorgeschlagene undifferenzierte Pauschalverbot von Grundschleppnetzen nicht für den richtigen Weg, denn es hätte gravierende Folgen für die deutsche Krabbenfischerei“, sagte Özdemir kürzlich.

Demos drei Tage lang

Landwirte und Fischer wollten an allen drei Konferenztagen demonstrieren. Am Mittwoch war unter anderem eine Treckerdemo sowie ein gemeinsames Hornblasen mit Kuttern geplant. Landwirte und Fischer sind dazu nach Polizeiangaben mit rund 380 bis 400 Traktoren sowie etwa 60 Kutter nach Büsum gefahren. Ein Höhepunkt der Proteste am Donnerstag wird eine Kutterdemo sein.