Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
15. Juni 2023, 16:57 Uhr

Judo-Ass Skadi Koster glänzt mit Bronze

Ostfriesische Sportschülerin schafft in den Niederlanden erneut den Sprung auf das Treppchen.

Lesedauer: ca. 3min 13sec
Revanche. Im kleinen Finale beim internationalen Turnier in Venray besiegte Skadi Koster die Schweizerin Noemi Ruchti. Foto: Privat

Revanche. Im kleinen Finale beim internationalen Turnier in Venray besiegte Skadi Koster die Schweizerin Noemi Ruchti. Foto: Privat ©

Venray Einer jungen Ostfriesin ist in den Niederlanden gegen internationale Konkurrenz der Sprung auf das Treppchen gelungen: Das Judo-Ass Skadi Koster aus Pilsum erkämpfte beim 48. Internationalen Turnier in Venray die Bronzemedaille.

Venray zählt mit seinen mehr als 1700 Teilnehmern aus über 30 Ländern an zwei Wettkampftagen zu einem der größten Judoturniere in Europa. Gekämpft wird traditionell auf neun Matten im Doppel-K.o.-System. Alle Kämpfe um die Podiumsplätze wurden in der eigens eingerichteten „Final Hall“ ausgetragen und zuschauerfreundlich auf einer Großbildleinwand, inklusive Live-streaming im Internet, übertragen.

Skadi Koster trat in der Altersklasse U18 (Gewichtsklasse bis 57 kg) an. Nach bereits dreimal Edelmetall in Venray kehrte die Pilsumerin gern zurück. Allerdings waren die Erfolgsaussichten nach schwankenden Leistungen in der jüngeren Vergangenheit aufgrund von begrenzten Trainingsmöglichkeiten in der Corona-Pause diesmal im Vorfeld nicht richtig auszumachen. Nach den Titeln bei den diesjährigen Niedersächsischen Landesmeisterschaften und den Norddeutschen Meisterschaften verliefen die Deutschen Meisterschaften anders als erhofft. Nach sehr gutem Auftakt und überzeugend gewonnenen Kämpfen gegen starke Konkurrentinnen setzte es, das Podium vor Augen, kurz hintereinander zwei schnelle Niederlagen und der Traum von der Medaille war dahin. Beim kurz darauf folgenden top- besetzten internationalen Turnier in Bad Blankenburg war der Wettbewerb nach einer Auftaktniederlage gegen die US-Amerikanerin Clark schon in der ersten Runde vorbei. Anfang Mai folgte wieder ein guter Auftritt beim Ranking-1000-Turnier in St. Gallen mit dem Einzug ins Semi-Finale. Nach einer Niederlage dort gegen die Schweizerin Noemi Ruchti gelang aber noch der Gewinn der Bronzemedaille durch einen Sieg im kleinen Finale.

Die ehemalige Schülerin der IGS Krummhörn-Hinte hat im vergangenen Jahr nach reiflicher Überlegung den Entschluss gefasst, das Angebot der Landestrainer anzunehmen und den Sprung auf das Sportinternat in Hannover gewagt. Erst mit Beginn dieses Schuljahres war nun für die mittlerweile 17-jährige Gymnasiastin wieder regelmäßiges Training in einem professionellen Umfeld möglich. Seitdem geht die Leistungskurve langsam, aber stetig aufwärts. Als Heimtrainer fungiert Maik Edling.

Vor der großen internationalen Bühne in den Niederlanden ging es für Skadi Koster mit ihrer Mannschaft, dem SV Nienhagen, zunächst nach Lingen zum letzten Kampftag der Frauen-Landesliga. Nach erfolgreichen Kämpfen sicherte sie sich mit dem Team die Tabellenführung und wurde Niedersachsenmeister 2023.

Rückenwind konnte die gebürtige Auricherin, die ihre ersten Judoschritte beim JC Emden unter Trainerlegende Günter Zunder machte, nach Sichtung der Wettkampflisten gut gebrauchen, denn es wartete gleich zum Auftakt in Venray eine sehr anspruchsvolle Aufgabe auf sie. Einige Nationen waren aufgrund des Stellenwertes des Turniers gleich mit ihren Nationalkadern angereist. So ging es im ersten Kampf gegen die frischgebackene Belgische Meisterin Aicha Deschepper. Nach ausgeglichenem Kampf konnte Skadi Koster ihre Konkurrentin kurz vor Schluss werfen. Die Belgierin fiel direkt auf den Rücken und der Kampf war mit einer vollen Wertung (Ippon) für Skadi Koster sofort beendet.

In der nächsten Runde wartete mit der Schweizerin Noemi Ruchti nicht nur eine alte Bekannte aus dem Semi- Finale in St. Gallen, sondern auch die nächste Nationalkaderathletin. Diesen Kampf verlor Skadi Koster unglücklich. In der Trostrunde gewann sie aber gegen die hochgehandelte Niederländerin Luna Tillema aus dem Sportinternat in Groningen dank einer „taktischen Meisterleistung“, so ihr Trainer Edling, vorzeitig mit Ippon. Den Einzug ins kleine Finale sicherte Skadi Kloster sich darauf gegen die Niederländerin Jovita Peijnenburg, die sie ebenfalls mit einer sehenswerten Technik (Außensichel) vorzeitig besiegte.

Um Bronze kämpfte die Ostfriesin wieder gegen die Schweizerin Noemi Ruchti, die im direkten Vergleich der beiden Judoka mit 2:0 bisher eine makellose Bilanz vorzuweisen hatte und deren letzter Erfolg gegen die ostfriesische Sportschülerin erst knapp eine Stunde zurücklag. In der Außenseiterrolle schien sich Skadi Koster jedoch nicht unwohl zu fühlen. Sie setzte alle taktischen Vorgaben von Trainer Edling konsequent um und dieser hatte seinen Schützling offensichtlich optimal auf Ruchti eingestellt. Der Lohn für die Umsetzung der Linie ließ nicht lange auf sich warten. Skadi Koster erzielte durch einen Wurf, bei dem die Gegnerin auf die Seite fiel, ihren ersten Waza-ari (mittlere Wertung). Später gelang sogar noch mit einem Wurf zu Ippon der vorzeitige Gewinn des Kampfes. Der Jubel war bei allen Beteiligten im Anschluss an die Kampfrichterverkündigung groß. Skadi Koster konnte sich bei der Siegerehrung sichtlich über die überreichte Medaille freuen.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen