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5. September 2023, 07:00 Uhr

Krummhörner Kirchturmtour besucht 23 Kirchen auf 70 Kilometern

Lesedauer: ca. 3min 01sec
Ein Meer aus Fahrrädern vor der evangelisch-reformierten Kirche in Jennelt – 565 Menschen fuhren an diesem Tag die Tour mit. Foto: Nicole Frischlich

Ein Meer aus Fahrrädern vor der evangelisch-reformierten Kirche in Jennelt – 565 Menschen fuhren an diesem Tag die Tour mit. Foto: Nicole Frischlich ©

Morgens begann alles etwas hektisch. Sowohl am Start- als auch am Zielort in Jennelt gab es ein unerwartetes Problem: Die sanitären Anlagen überraschten das Organisationsteam in Jennelt mit einem technischen Defekt. In Windeseile konnte das Problem jedoch gelöst werden, indem ein Toilettenwagen schnell besorgt wurde. Nun stand der neunten Auflage der Krummhörner-Kirchturmtour nichts mehr im Weg, und die Rekordzahl von 565 registrierten Teilnehmern konnte starten.

Bei Superwetter und bester Stimmung machten sich die radbegeisterten Menschen auf den Weg zu der etwa 70 Kilometer langen Strecke, die nahezu alle sakralen Gebäude in der Krummhörn umfasste. Es galt, 23 Kirchen in den 10 Dörfern der Krummhörn zu besuchen und in einem kleinen Heftchen, das zu Beginn ausgehändigt wurde, jeweils einen Stempel zu sammeln. Dabei stand für alle Teilnehmer der Spaß im Vordergrund, und ob am Ende des Tages alle Stempel gesammelt wurden oder nicht, war für die meisten Teilnehmer keine Frage. Dennoch war der Ehrgeiz groß, so wie bei der Pewsumer Familie de Boer. Mit Kind und Kegel machten sie sich auf den Weg, um möglichst viele Kirchen zu besuchen. „Wir fahren jede Kirche an, aber nur so lange, wie es uns Spaß macht“, sagte das Ehepaar de Boer. Dies war bereits das dritte Mal, dass die Familie die Strecke in Angriff nahm. „Bisher haben wir es aber noch nie geschafft“, lachte die Familie. Einmal war es zu windig, ein anderes Mal waren die Kinder zu müde. „Es ist keine Pflicht, wir machen das, was uns Spaß macht“, und schon sauste die Familie weiter zum nächsten „Stempel“.

Wir sind jetzt an unserem dritten Halt, und schon jetzt haben wir eine Menge Spaß und treffen Leute wieder, die wir lange nicht mehr gesehen haben“, sagt ein weibliches Trio aus Norden/Hage, und sie haben sich fest vorgenommen, die ganze Tour zu fahren. Die Familie Hanssen lässt sich gerne in Grimersum von Martin Beer für eine erste Stärkung verwöhnen. „Wir kommen aus Emden und sind natürlich Wiederholungstäter“, erklärt das Ehepaar Hanssen.

In nahezu jeder Kirche gab es Erfrischungen, kulinarische süße oder herzhafte Köstlichkeiten. In Greetsiel standen Fischbrötchen bereit. Das Ehepaar Gruber aus Timmel, das bereits auf ihrer siebten Krummhörner-Kirchturmtour unterwegs ist, äußerte jedoch auch einige kritische Anmerkungen. „Die Wege sind schlechter geworden. Teilweise mussten wir über Schotter fahren, und das war fast unmöglich. Es ist bedauerlich, denn gerade das Fahrradfahren wird immer beliebter, seit die meisten Menschen E-Bikes verwenden.“ Das Ehepaar Ahrnsen nickte zustimmend und fügte hinzu: „Die Wegstrecken sind wirklich nicht mehr gut. Wir sind auch auf Teilnehmer gestoßen, die sich in der Krummhörn nicht so gut auskannten und nicht genau wussten, welche Route sie nehmen sollten. Aber natürlich helfen sich alle untereinander“, sagen die Greetsieler, die sich in der Krummhörn bestens auskennen.

Eine ungewöhnliche Überraschung erwartete die Teilnehmer an der Station in der Kirche in Visquard. Für die meisten von ihnen war dies die letzte Station, an der sie ihren letzten Stempel abholen konnten.

Gäste aus St. Leon-Rot entpuppten sich als Chor, der sich die alte Kirche anschauen wollte. Kurzerhand formierten sich die Sänger und Sängerinnen unter der Leitung ihres Chorleiters Christoph Rehorst in der Visquarder Kirche und sangen unter anderem das Lied „Wir waren noch niemals in New York“. Die Kirchenbänke waren schnell besetzt, und es wurde mitgesungen und geschunkelt, bevor die Teilnehmer mit neuer Energie weiter zum großen Tages-Finale zum Dorfplatz in Jennelt mit ihren vollgestempelten Heftchen radelten.

Dort gab es die Möglichkeit, den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, bei Gegrilltem, Pommes und Live-Musik durch die Jennelter Formation ‚Ohrwurm‘, sowie dem Austausch der Tageserlebnisse. ‚Es war ein großartiger Tag‘, sind sich alle Teilnehmer einig. ‚Das steht auch im nächsten Jahr wieder fest auf dem Programm‘, war es aus jeder Ecke an diesem Abend zu hören.

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