Küste bleibt erste Wahl
Urlauber bevorzugen Ostfriesland. Dehoga sieht positiven Trend für 2021.

Ostfrieslands Strände waren auch im Corona-Sommer gut besucht. © Tebben-Willgrubs teb
Ostfriesland/CWA – Die Statistik kommt nicht überraschend: Zwischen Januar und August dieses Jahres konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 33 Prozent weniger Übernachtungen gezählt werden. In der Summe wurden nur noch 7.951.122 Übernachtungen für die Urlaubsregionen Ostfriesische Inseln, Ostfriesland und die niedersächsische Nordseeküste gezählt.
Vergleicht man die Werte mit den anderen niedersächsischen Urlaubsregionen, steht die Küste weiterhin hoch im Kurs. Während bezogen auf den August 2020 das Weserbergland oder das Oldenburger Münsterland mit einem Rückgang von bis zu 42 Prozent zu kämpfen haben, hält sich der Rückgang an der Nordsee mit knapp unter sieben Prozent in Grenzen. Nur der Harz weist ähnlich niedrige Verluste auf.
Für Erich Wagner, Geschäftsführer des Dehoga-Bezirksverbands Ostfriesland, ist das keine Überraschung: „Die Menschen besinnen sich gerade in der Pandemie wieder auf Reiseziele im eigenen Land. Fernreisen sind da wenig gefragt.“ Doch trotz einer im Sommer guten Auslastung ist das laufende Jahr für Hotelerie und Gastronomie „eine wirtschaftliche Katastrophe“. Wagner befürchtet, dass der aktuelle Lockdown dem ein oder anderen Betrieb das Genick brechen wird. „Wir haben oft um Gespräche mit der Politik gebeten – vergebens. Ausgerechnet Restaurants und Hotels, die viel in die Umsetzung entsprechender Hygienemaßnahmen investiert haben, werden mit der Zwangsschließung abgestraft“, beklagt der Wiesmoorer Hotelier. „Gute Lösungen findet man im gemeinsamen Gespräch und nicht mit einer derartigen Verordnung.“
Obwohl der Ärger noch spürbar vorhanden ist, freut sich Wagner auf das kommende Jahr. „Es gibt einen positiven Trend zu mehr Urlaub an der deutschen Nordseeküste. Davon werden wir in den nächsten Jahren profitieren“, ist sich Wagner sicher. Mit gastronomischer Vielfalt, moderner und abwechslungsreicher Küche und dem entsprechenden Wohlfühlambiente in der Unterkunft sei „schon viel gewonnen“.