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30. August 2023, 14:58 Uhr

Kurz nach dem Start: Holland Norway Line ist insolvent

Noch im Juni wurde die neue Fährverbindung Emden-Kristiansand gefeiert. Doch seit dem heutigen Mittwoch finden keine Fahrten mehr statt. Was sagt Oberbürgermeister Tim Kruithoff dazu?

Lesedauer: ca. 2min 22sec
Noch im Juni wurde die neue Fährverbindung Emden-Kristiansand gefeiert. Jetzt wurde bekannt: Die Holland Norway Lines ist insolvent. Seit dem heutigen Mittwoch finden keine Fahrten mehr statt.

Noch im Juni wurde die neue Fährverbindung Emden-Kristiansand gefeiert. Jetzt wurde bekannt: Die Holland Norway Lines ist insolvent. Seit dem heutigen Mittwoch finden keine Fahrten mehr statt. © Tim Kooren/Norway Lines

Emden/Kristiansand Sie wurde als ein Meilenstein im Tourismus der Stadt Emden gefeiert. Doch seit Mittwoch ist klar: Die Holland Norway Line (HNL) ist insolvent. Es finden keine Fahrten mehr statt; Tickets für künftige Fahrten sind nicht buchbar.

Der Grund für den Druck auf die noch junge Geschäftstätigkeit des Unternehmens liege hauptsächlich in der schwierigen Zeit zu Beginn dieses Jahres aufgrund des erzwungenen Abbruchs in Eemshaven. Es sei eine Zeit mit vielen Stornierungen und zusätzlichen Kosten, aber auch mit erheblichen Auswirkungen auf zukünftige Buchungen. Trotzdem sah HNL nach dem Neustart in Cuxhaven, Deutschland, und einem erfolgreichen Start in Emden (1. Juni) wieder positiv in die Zukunft. Dennoch benötigt HNL mehr Zeit, um die zu Beginn des Jahres erlittenen finanziellen Verluste auszugleichen, heißt es.

Die Mitarbeiter in Groningen, Kristiansand und an Bord der Kreuzfahrtfähre wurden heute informiert. Seit ihrer Einführung im Jahr 2022 haben fast 400.000 Passagiere auf der Kreuzfahrtfähre MS Romantika ihre Reisen unternommen. Das Unternehmen wuchs innerhalb kürzester Zeit von einem Start-up zu einer vollständigen Organisation mit fast 400 Mitarbeitern.

Gebuchte und bezahlte Tickets verfallen offenbar, eine Rückzahlung ist nicht möglich. Wer jetzt gerade in Emden oder Kristiansand steht und zurück in die Heimat will, muss sich andere Fährunternehmen suchen.

Oberbürgermeister Tim Kruithoff gab dazu folgendes Statement ab:

„Ich habe in den vergangenen drei Monaten den Eindruck gewonnen, dass die Verbindung von Kristiansand nach Emden für Bürger*innen und Gäste attraktiv ist und gut genutzt wurde. Viele Menschen zeigten sich begeistert. Das Angebot war ein großer Zugewinn für unsere Seehafenstadt als Tourismusstandort und die ganze Region. Daher bin ich allen Beteiligten, die den schnellen Wechsel nach Emden möglich gemacht haben, sehr dankbar. Eine internationale Fährverbindung war und ist eine großartige Chance für Emden. Wir bedauern es sehr, dass es derzeit nicht gelingt, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Dass nach Aussagen der Reederei, die Zeit in Emden nicht ursächlich für die Insolvenz war, zeigt, dass der Markt vorhanden ist, und wir würden uns sehr wünschen, dass die Linie wieder aufgenommen werden kann. Leider muss man gerade bei einem jungen „Start-up Unternehmen“ immer auch damit rechnen, dass der wirtschaftliche Erfolg ausbleibt. Unser Mitgefühl gilt den Mitarbeitenden von HNL sowie den Passagieren, die sich heute mit Vorfreude auf den Weg gemacht haben oder deren Rückreise sich nun deutlich erschwert.

Rat und Verwaltung werden weiter daran arbeiten, die wirtschaftliche und touristische Verbindung, die wir nach Kristiansand und Südnorwegen aufgebaut haben, weiter zu vertiefen, um die sich bietenden Chancen doch noch zu nutzen.“

Weitere Informationen auf der Website der Holland Norway Line.

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