Langjährige Haftstrafe für Mordversuch
Esenser hat nach Auffassung des Gerichts aus rassistischen Motiven auf einen Somalier geschossen.

Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit. ©
Aurich/MARI – Neun Jahre und sechs Monate Haft wegen heimtückischen versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen. So lautete das Urteil des Landgerichts Aurich gegen einen 29-jährigen Esenser, der im vergangenen Juli einem 30-jährigen Somalier in die Brust geschossen und lebensgefährlich verletzt hat. Das Motiv für die Tat war für die Schwurgerichtskammer ganz klar in der rechtsradikalen und rassistischen Gesinnung des Angeklagten zu finden. Der 29-Jährige habe nach einem Streit mit den Freunden des späteren Opfers ein „Exempel statuieren“ und seine Überlegenheit durch die Zugehörigkeit zur „weißen Rasse“ zeigen wollen.
Dass sich der Schuss, wie vom Angeklagten behauptet, nur versehentlich gelöst habe, wies die Kammer zurück. Dies sei bei der Handhabung der Waffe nicht möglich. Der Angeklagte habe gezielt aus der Hüfte auf den Somalier geschossen und dessen Tod billigend in Kauf genommen. „Wenn er stirbt, dann ist das eben so“, rekonstruierte der Vorsitzende den Gedankengang des Angeklagten.
Richter Stefan Büürma sprach von einem „außergewöhnlichen Verfahren mit außergewöhnlichen Aussageverhalten“. Denn es war schnell klar, dass Freunde des Angeklagten zu seinen Gunsten vor Gericht gelogen haben. Auch dafür trug nach Auffassung der Kammer nur einer die Verantwortung: der Angeklagte.