Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
21. Juni 2023, 06:00 Uhr

Leitstelle ärgert sich über Fehler bei Notfallerkennung

Lesedauer: ca. 1min 55sec
Leitstelle ärgert sich über Fehler bei Notfallerkennung

Ostfriesland. Mehr als 350 Notrufe nimmt die Regionalleitstelle Wittmund für Feuerwehr und Polizei tagtäglich entgegen. In letzter Zeit kommen dazu jedoch über 100 fehlerhafte Notrufe. Sie werden abgesetzt, ohne dass die Handybesitzer es wissen. Das ist nicht nur lästig, sondern auch gefährlich. „Jeder Anruf wird bei uns ernst genommen“, erklärt Tomke Albers, Leiter der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland. Bevor ein Fehlanruf als solcher erkannt werden kann, muss sichergestellt werden, dass keine echte Gefahr droht. Das kostet das Leitstellenpersonal viel Zeit – Zeit, in der die Leitung für echte Notrufe blockiert ist. Das stellt Leitstellen in ganz Deutschland vor erhebliche Probleme, wie Albers erklärt.

Ausgelöst werden viele dieser Anrufe durch eine fehlerhafte Funktion bei Smartphones mit dem Android-Betriebssystem. Bereits im Auslieferungszustand verfügt das Smartphone über eine vereinfachte Notruffunktion, zum Beispiel über das schnelle Drücken der Ein-/Austaste. Neue Updates sollten den Vorgang noch weiter vereinfachen. Automatisch und ohne Aktion des Benutzers sollen ausgewählte Android-Telefone Notfallsituationen erkennen und Feuerwehr beziehungsweise Polizei mit Standortdaten alarmieren können. Diese Systeme scheinen jedoch zu sensibel zu reagieren. Sie erkennen Notfälle im Alltag, die keine sind. Auch aus Hosentaschen oder Rucksäcken werden Notrufe getätigt, was ihnen den Spitznamen „Hosentaschenanruf“ einbrachte.

Durch Software-Updates ist das Problem momentan noch nicht behebbar, wie Tomke Albers erklärt. Die Nutzer können lediglich vorsichtig mit ihrem Gerät umgehen. Sollten neue Updates erscheinen, sollten diese so schnell es geht installiert werden, um zukünftige Fehlanrufe zu vermeiden. Wer trotz Vorsicht aus Versehen einen „Hosentaschenanruf“ auslöst, braucht sich jedoch keine großen Sorgen zu machen. Da der Anruf nicht mutwillig getätigt wurde, handelt es sich nicht um einen strafbaren Fehlalarm.

Wer aus Versehen die Leitstelle am Ohr hat, bekommt von den Mitarbeitern der Leitstelle Tipps, um zukünftige Falschanrufe zu verhindern.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen