Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
20. Juni 2023, 17:24 Uhr

Marienhaferin nicht belohnt: Wieder fehlt die erhoffte Medaille

Lena Knippelmeyer verliert das Spiel um Platz drei bei der WM in Dubai mit der deutschen Nationalmannschaft klar.

Lesedauer: ca. 2min 47sec
Voller Einsatz. Nach einem Fehlstart legten Lena Knippelmeyer und das Team Deutschland zunächst eine erfolgreiche Aufholjagd hin. Die Euphorie verflog schnell wieder. Foto: Steffie Wunderl

Voller Einsatz. Nach einem Fehlstart legten Lena Knippelmeyer und das Team Deutschland zunächst eine erfolgreiche Aufholjagd hin. Die Euphorie verflog schnell wieder. Foto: Steffie Wunderl © Steffie Wunderl

Dubai Als Lena Knippelmeyer im letzten Viertel noch einmal getroffen hat, da war dieses Spiel längst gelaufen. Dabei hatten sich die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen von einem Fehlstart mit 2:13 zunächst gut erholt und nach einer furiosen Aufholjagd das erste Viertel noch mit 13:13 abgeschlossen. Danach glitt ihnen das kleine Finale um Platz drei bei den Weltmeisterschaften in Dubai allerdings völlig aus den Händen. Der Gegner USA sorgte schon zur Halbzeit für klare Verhältnisse. Mit ihrem erfolgreichen Wurf zum 40:56 trug die Marienhaferin nur zu einer Ergebniskorrektur bei. Am Ende ihrer ersten WM in der bewegten Karriere der Brookmerlanderin als Nationalspielerin stand nach der klaren 42:57-Niederlage erneut Platz vier. Den Titel verteidigten die Niederländerinnen mit einem 57:34 gegen China. „Wir hätten sehr gern eine Medaille geholt. Aber wir gehen trotzdem positiv aus dem Turnier“, sagte Lena Knippelmeyer, die schon neue Aufgaben ins Auge fasste.

Es ist wie verhext: Ob Paralympics, Europameisterschaften oder jetzt Weltmeisterschaften, zum dritten Mal in Folge schrammten die deutschen Frauen an einem Medaillengewinn vorbei. Dabei liefen die mit einem Jahr Verspätung ausgetragenen Wüstenspiele für das zwölfköpfige Aufgebot von Bundestrainer Dirk Pa-
ßiwan lange Zeit so gut. Dem 45:60 zum Auftakt gegen den alten und neuen Weltmeister sowie Paralympics-Gewinner Niederlande ließen die 33-jährige Lena Knippelmeyer und ihre Mitspielerinnen vier Siege in Serie folgen. Als Zweiter der Vorrunde positionierten sie sich perfekt, gingen sie im Viertelfinale doch China und Kanada aus dem Weg. Gegen Australien wurde auch eine Schwächephase gemeistert und mit 64:50 das Ticket für das Halbfinale sicher gelöst. Dort war der Sprung ins WM-Endspiel greifbar nahe, am Ende aber bewiesen die Chinesinnen nach einem spannenden Vergleich den längeren Atem und behielten knapp mit 49:45 die Oberhand.

Also Bronze: Dass es gegen die USA beim Wiedersehen nach dem bereits verlorenen kleinen Finale bei den Paralympics 2021 in Tokio auch diesmal eng werden würde, das zeigte schon der knappe 62:58-Erfolg der deutschen Frauen in der Vorrunde. Bei der Neuauflage im Kampf um WM-Bronze wurden diese zunächst kalt erwischt. Katharina Lang legte zwar ein 2:0 vor, doch darauf trafen nur noch die US-Amerikanerinnen. Bis auf 13:2 zogen sie davon. Angeführt von den beiden Leistungsträgerinnen Katharina Lang und Mareike Miller startete Deutschland eine tolle Aufholjagd. Maya Lindholm traf zum 13:13 nach dem ersten Viertel. Sie legte nach Wiederanpfiff auch das 15:13 nach. Per Freiwurf markierte Lena Knippelmeyer das 20:21. Doch damit war die Euphorie dahin. Plötzlich drehte die USA wieder auf und zeigte einen satten 14-Punkte-Lauf zum 35:20 zur Halbzeit. Mit 7:22 hatte Deutschland das zweite Viertel deutlich verloren. Im dritten hieß es zwar nur 10:12, aber mit 30:47 wurde der Rückstand immer größer. Der 12:10-Detailerfolg im Schlussviertel brachte nur Ergebniskosmetik. Während Mareike Miller (15 Punkte) und Katharina Lang (13), die verabschiedet wurde, die deutschen Hauptwerferinnen waren, zeigte sich die USA in der Offensive breiter aufgestellt. „Wir haben verdient verloren. Der Gegner hat uns gut analysiert, unsere Schwächen genutzt und ein gutes Spiel gemacht“, sagte Lena Knippelmeyer.

Mit dem vierten WM-Platz aber spielte Deutschland erwartungsgemäß eine gute Rolle. Nun visiert die Marienhaferin einen Start im August bei den Europameisterschaften an, die nach Rotterdam zurückkehren. Ein gutes Zeichen. Denn dort holte sie sich 2019 bei ihrer Turnierpremiere Bronze. Bei der EM geht es um einen direkten Qualifikationsplatz für die Paralympcis 2024 in Paris. bup

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen