Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
1. Mai 2023, 19:00 Uhr

Mayday: Wenn ein Kamerad Hilfe braucht

Die Feuerwehr Großheide probt den Ernstfall: Ein Feuerwehrmann verunglückt selbst im brennenden Gebäude.

Lesedauer: ca. 2min 14sec
Unklare Rauchentwicklung im Sportheim war das Einsatzstichwort für die Feuerwehrleute.

Unklare Rauchentwicklung im Sportheim war das Einsatzstichwort für die Feuerwehrleute. © Lehmann leh

Großheide Gespannt warteten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Großheide auf den Einsatzbefehl. Der Plan für den Dienstabend wurde vorerst nicht verraten, aber es sollte eine Übung an einem Objekt stattfinden. Dieses Mal ging es zum Vereinsgebäude des TuS Großheide. Einsatzstichwort: Unklare Rauchentwicklung im Gebäude, eine Person vermisst.

Vor Ort konnte de Groot nach einer Begehung um das Übungsobjekt und einer Befragung der Personen vor Ort feststellen, dass anscheinend der Platzwart in das stark verqualmte Gebäude gegangen war und nicht wieder herausgekommen ist. Dementsprechend war höchste Eile geboten. Während ein Teil der Feuerwehrleute sich auf die Rettung fokussiert, bauten andere eine Wasserversorgung auf und begannen mit der Brandbekämpfung. Durch die Bebauung in der Nähe des Sportlerheims drohte das Feuer sich weiter auszubreiten. Die Rettung im Gebäude wurde mithilfe von Atemschutzgeräten durchgeführt, um das eigene Personal nicht zu gefährden.

Nachdem die Person, verkörpert durch einen Dummy, aus dem Gebäude gerettet wurde, kam die unglücksverheißende Nachricht über Funk: „Mayday, Mayday! Kamerad am Boden.“ Als Teil der Übung habe sich einer der Feuerwehrleute im Gebäude verletzt und könne es nicht mehr eigenständig verlassen. Im Realfall sei dies eine der schlimmsten Meldungen, die über Funk kommen kann, dass eine Rettungskraft selbst zum Hilfebedürftigen während des Einsatzes wird.

Sofort wurden zusätzliche Einsatzkräfte unter Atemschutz in das Gebäude geschickt, um den Feuerwehrmann in seiner Not zu helfen. Durch das zusätzliche Gewicht seiner Ausrüstung ist dies keine leichte Aufgabe. Um weitere Verletzungen zu vermeiden, wurde er von mehreren Einsatzkräften hinausbefördert. Währendessen hatten sich außerhalb bereits Einsatzkräfte bereitgestellt, um den Verletzten entgegenzunehmen.

Nachdem die Brandquelle beseitigt wurde und alle Verletzten in Sicherheit gebracht wurden, konnte Einsatzleiter de Groot die Übung für beendet erklären. „Es sind schon mehrere Dinge aufgefallen“, so de Groot in der anschließenden Reflexion der Übung, „aber am Ende hätten wir auch den Realfall sicher und effizient bewältigen können.“ Auch wenn er natürlich hofft, dass keiner seiner Kameraden in Not gerät. Durch die Mayday-Meldung sei natürlich Unruhe aufgekommen und die Kommunikation untereinander sei weniger geworden. „Dafür üben wir solche Fälle, damit man sich verbessern kann und es beim nächsten Mal besser verläuft“, so de Groot.

Die Übung wurde von den Gruppenführern Gerd Aden und Mario Bents ausgearbeitet und es waren 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr Großheide sowie drei Fahrzeuge an der Übung beteiligt.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen