Missbrauch: Angeklagter legt Geständnis ab
Überraschung zum Prozessauftakt: 63-Jähriger räumt bei der Befragung die ihm zur Last gelegten Taten ein.

Vor dem Landgericht in Aurich hat der Prozess gegen einen Mann aus Südbrookmerland begonnen, © PIXABAY
AURICH/MARI – Über einen Zeitraum von acht Jahren soll ein 63-jähriger Angeklagter aus Südbrookmerland drei Geschwister, ein Mädchen und zwei Jungen, zum größten Teil schwer sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft legt ihm vor dem Landgericht Aurich insgesamt 15 Taten zur Last, die sich im Zeitraum von 2010 bis 2018 abgespielt haben sollen. Einer der Jungen gilt wegen einer geistigen Behinderung als widerstandsunfähig. In zwei Fällen soll der Angeklagte sein Vorhaben mit Gewalt durchgesetzt haben.
Der 63-Jährige bestritt die Vorwürfe zunächst vehement und wurde bei der Befragung zeitweise aggressiv. Doch in seiner Einlassung verstrickte er sich in Widersprüche und Lügen, die der Vorsitzende Jan Heinemeier schnell aufdeckte.
Verteidiger Hans-Georg Balder griff ein und konnte letztlich seinen Mandanten davon überzeugen, ein Geständnis abzulegen, um ein milderes Urteil zu erreichen. Doch auch die geständige Einlassung wird den 63-Jährigen nicht vor einer erheblichen Freiheitsstrafe bewahren. Es drohen ihm mindestens sechs Jahre im Gefängnis.