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19. September 2023, 15:01 Uhr

Mit Trisomie 21 im Sattel beim Norderneyer Reitturnier erfolgreich

Jaycen Schlesinger wurde bei den Beachside Classics auf der Insel ausgezeichnet.

Lesedauer: ca. 2min 27sec
Kämpfernatur. Der 15-jährige Jaycen Schlesinger, der mit Trisomie 21 geboren wurde, ist als Reiter erfolgreich. Aus den Händen von Sponsorin Tanja Pohl nahm er den Fairnesspreis entgegen. Foto: Privat

Kämpfernatur. Der 15-jährige Jaycen Schlesinger, der mit Trisomie 21 geboren wurde, ist als Reiter erfolgreich. Aus den Händen von Sponsorin Tanja Pohl nahm er den Fairnesspreis entgegen. Foto: Privat © noun

Norderney Nach der 36. Ausgabe der Beachside Classics auf Norderney waren Reiterinnen und Reiter genauso wie die Organisatoren um Felix Junkmann restlos begeistert. „Das Wetter war super, der Sport klasse und der Zuschauerandrang groß“, bilanzierte Pressesprecherin Jasmin Grether von der veranstaltenden Firma Core F 18 Events. Fünf Tage lang hatten die Reitsportler Gelegenheit, sich am Nordstrand sowie auf dem Turniergelände Junkmann an der Meierei unter dem traditionellen Motto „Mit Peerd ant See up Nördernee“ in Dressur und Springen zu messen.

Auf dem weitläufigen Gelände gab es Startmöglichkeiten für alle Alters- und Leistungsklassen. Führzügel-Wettbewerbe ab der Altersklasse 2019 oder das beliebte Kostümspringen waren ebenso im Angebot wie hochkarätige Spring- und Dressurprüfungen. Die Organisatoren um Turnierleiter Felix Junkmann hatten es wieder geschafft, zahlreiche Sponsoren für die Veranstaltung, die seit 1985 – nur von der Corona-Pandemie unterbrochen – auf der Insel ausgetragen wird, zu gewinnen. In mehr als 50 Klassen konnte somit um attraktive Preise gekämpft werden.

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Mit Jaycen Schlesinger konnten die Norderneyer einen ganz besonderen Gast begrüßen. Zu seiner Geburt hatte der 15-Jährige ein 1,11 m großes Pony namens „Glücksbär“ geschenkt bekommen. Mit seiner Schwester hat er in Monheim am Rhein schon auf „Glücksbär“ gesessen, als er ein paar Monate alt war und gerade einmal sitzen konnte. Laufen lernte Jaycen jedoch erst mit gut drei Jahren, denn er hat das Downsyndrom (Trisomie 21), das ihn nie davon abgehalten hat, alles mit seinen Ponys und Pferden zu machen. Er liebt Dressur, Springen, Gelände ebenso wie Bodenarbeit und Zirkuslektionen. Im Alter zwischen sechs und 14 Jahren konnte der Pferdenarr seine Reitabzeichen 10 bis 5 und das Longierabzeichen 5 ablegen. Ende des vergangenen Jahres hat er die Prüfung zum Nachwuchs-Trainerassistenten im Reitsport bestanden. Auf Norderney startete er mit seiner Stute „Carry me again“ und wurde mit dem Fairnesspreis ausgezeichnet, der einen einwöchigen Urlaub der Insel beinhaltet. „Das war so toll und ich habe mich riesig darüber gefreut“, teilte er aus seinem Instagram-Account mit.

Sportlicher Höhepunkt war wieder die Dressurprüfung Kl. S** (Intermediare I, Kür). Wie üblich, wurde sie abends unter Flutlicht ausgetragen und lockte bei herrlichem Spätsommerwetter zahlreiche Besucher an. Den Sieg und den Preis der Reitschule Junkmann sicherte sich Sina Franz vom RV Rhede auf „Quinntus“ vor Tanja Fischer aus Rastede und Jessica Süss vom RSV Krefeld.

Auch das Springen der Klasse S mit Stechen um den Preis der AG Reederei Norden-Frisia/Frisonaut begeisterte das Publikum. Anna Alberts vom FuRV Timmel war auf „Caligula ZE“ nicht zu schlagen. In 73,77 Sekunden legte sie den einzigen fehlerfreien Ritt durch den anspruchsvollen Parcours hin und verwies die schnelleren Konkurrentinnen Celine Wehner (RuF Lastrup, 71,21 Sek./acht Fehler) und Inken Haneborger vom RV Petkum-Oldersum (66,39 Sek./zwölf Fehler) auf die folgenden Plätze.

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