Die 44. Ausgabe der Münkeboer Festtage war nicht bloß mit Blick auf den Getränkeausschank eine buchstäblich feucht-fröhliche Angelegenheit. Starke Regenfälle beeinträchtigten immer wieder die Abläufe sowohl bei den aktiv Beteiligten als auch bei den Gästen. Am Ende ließen sich davon aber nur die wenigsten wirklich beirren. Die Resonanz war jedenfalls mindestens genauso hoch wie in den Jahren zuvor. Und ganz wichtig: Der Korso, der am frühen Sonntagnachmittag durchs Dorf zog, erwischte ziemlich genau ein Zeitfenster, in dem vorwiegend die Sonne schien.

Besonders tapfer schlugen sich die diversen Sportlerinnen und Sportler, die dem Regens trotzten und einfach weitermachten. Das betraf zum einen die Laufwettbewerbe zum Auftakt des Festtages am Freitag und zum anderen die Jugendmannschaften, die am Sonnabend auf dem Fußballfeld neben dem Münkeboer Dörpmuseum ihr Turnier spielten.

Das Dörpmuseum selbst hatte wie üblich an den drei Festtagen bei freiem Eintritt geöffnet. Doch nicht nur deswegen herrschte dort geschäftiges Treiben. Am Sonnabend fand auf dem Gelände ein Familienflohmarkt statt, wobei viele Stände allerdings bereits am frühen Nachmittag wiederum in Erwartung eines heftigen Regenschauers vorzeitig abgebaut wurden. Die meisten Gäste suchten während solcher „Feuchtperioden“ Schutz in einem der Gebäude. Das bescherte nicht nur dem Café im Eingangsbereich und der Dorfschenke ein volles Haus. Die Gulfhofscheune mit ihrer Ausstellung historischer landschaftlicher Fahrzeuge, Maschinen und Geräte sowie der Kaufmannsladen und die Schule boten ebenfalls trockenen Unterschlupf und natürlich jede Menge interessante Dinge zum Anschauen. Gleiches galt für die Stellmacherei und die Schmiede. Zwischendurch gab es praktische Demonstrationen traditionellen Handwerks. Die Attraktion schlechthin in dem Zusammenhang war einmal mehr das von einem Dieselmotor angetriebene ratternde Sägewerk.

Analog dazu tummelten sich auf dem Oldtimer-Platz neben der Upender Straße historische Traktoren, die sich zudem gegenseitig ihre Zugkraft unter Beweis stellen durften. Das Spektakel zog am Sonnabend etliche Schaulustige auf die Festwiese neben dem Oldtimer-Platz. Diese war durch die ständigen Regenfälle irgendwann dermaßen pitschnass und matschig, dass bei der Wahl des passenden Schuhwerks Gummistiefel die beste Option bildeten. Den Treckern machte das indes überhaupt nichts aus. Wer Lust hatte, konnte sich auf einem von ihnen durchs Dorf chauffieren lassen. Für diejenigen, die es gern etwas rasanter haben wollten, boten Mitglieder vom MC „Biker Friends“ Rundfahrten auf ihren Motorrädern an.

Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst, bevor gegen 13.30 Uhr der Korso loslegte. Angeführt wurde er von lokaler Prominenz in einer Edelkarosse. Willi Nessen (bekannt durch die „Ostfriesen auf der Bank“) hatte sich aus gegebenem Anlass ein Rolls-Royce-Cabrio besorgt und damit einen der vorderen Plätze im Korso ergattert. Erst ein Stückchen dahinter folgten die Traktoren, deren Fahrerinnen und Fahrer sowie Mitfahrerinnen und Mitfahrer das zahlreich erschienene Publikum am Straßenrand fleißig grüßten. Die After-Korso-Party im Museumsgarten war erneut teilweise von Regen überschattet, was der insgesamt guten Stimmung jedoch wie gehabt kaum einen Abbruch tat. Das galt genauso für den Abschlussball, mit dem die diesjährigen Münkeboer Festtage am Sonntagabend ausklangen.