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21. April 2021, 11:06 Uhr

Nach Schütteltod ihres Babys: Mutter vor Gericht

Vor dem Landgericht hat der Prozess gegen die 34-Jährige begonnen

Lesedauer: ca. 1min 44sec
Zwei Leute betreten den Innenhof vom Landgericht Aurich.

Zwei Leute betreten den Innenhof vom Landgericht Aurich. © dpa

Aurich – Nach dem Tod ihres Babys hat am Dienstag der Prozess gegen eine 34-jährige Frau vor dem Landgericht Aurich begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten Körperverletzung mit Todesfolge vor. Nach den Ermittlungen soll die Frau ihr wenige Monate altes Kind im November 2017 so stark geschüttelt haben, dass der Säugling im Krankenhaus an den Verletzungen starb. Die Deutsche äußerte sich zum Auftakt des Prozesses nicht zu den Vorwürfen. Am ersten Verhandlungstag wurden Mediziner und eine Hebamme als Zeugen befragt.

Nach den Ermittlungen waren die näheren Umstände zunächst unklar. Die Anklage geht davon aus, dass sich das heftige Schütteln zwischen dem 5. und dem 8. November zugetragen haben muss. Am 9. November rief die Angeklagte einen Notarzt, der das kleine Mädchen sofort ins Klinikum Leer brachte.

Der Leitende Oberarzt der Intensivstation für Frühchen und Neugeborene konnte sich gut an das Mädchen erinnern. Das Kind hatte nach der Geburt zwei Monate auf seiner Station zugebracht. Das Neugeborene musste eine Entzugsbehandlung durchmachen, Folgen einer Schmerzmitteltherapie der Mutter aufgrund einer schweren Autoimmun-Erkrankung.

Als der Säugling vom Notarzt gebracht wurde, war er bewusstlos und im komatösen Zustand. Arme und Beine waren gelähmt. Auf Reize zeigte das Kind keine Reaktion. Das Mädchen hatte Hämatome im Gesicht und am Körper. Eine Untersuchung deutete auf eine Hirnschwellung hin. Für den Mediziner gab es nur eine plausible Erklärung für den Zustand des Kindes: äußere Gewalteinwirkung.

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