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22. Juni 2023, 07:30 Uhr

Norden will mehr aufs Geld achten

Trotz nötiger Einsparungen wird die Stadt weiter in das Tierheim Hage investieren.

Lesedauer: ca. 2min 27sec
Ältere Haustiere zu versorgen ist, oft mit hohen Tierarztkosten verbunden.

Ältere Haustiere zu versorgen ist, oft mit hohen Tierarztkosten verbunden. © privat

Norden Zumindest frieren müssen die Tiere im Tierheim nicht. Das kann der Leiter des Tierheims Hage, Marcus Lomberg, ausschließen. Denn auch wenn versucht wird, an allen Ecken und Kanten Kosten zu sparen: Bei den teils kranken Tieren gäbe es nur wenig Möglichkeiten für Kompromisse, sagt er. Ähnlich sieht es auch der Ausschuss für Feuerwehr, Ordnung und Sicherheit der Stadt Norden. Dieser hat, trotz Diskussion, einstimmig für eine weiterhin erhöhte Finanzierung bis Ende 2024 gestimmt.

Kleinvieh macht auch Mist

Dabei sollte es nicht mehr für selbstverständlich genommen werden, dass kleinere Kosten von der Stadt übernommen werden. „Kleinvieh macht auch Mist“, sagt Ratsmitglied Hayo Wiebersiek (CDU) bei der Ausschusssitzung am Dienstagabend. Denn die Stadt Norden müsse mit ihrem Geld besser haushalten und sehen, dass die Aus- und Einnahmen nicht zu sehr in ein Ungleichgewicht fallen. Daher müsse besonders bei den freiwilligen Zahlungen genauer darauf geachtet werden, wer wie viel und wofür ausgezahlt bekommt.

Bis zur Anpassung im vergangenen Jahr gab es eine Bezuschussung von etwa 25000 Euro, einen Euro pro Einwohner, und zusätzlich einen Beitrag zur Katzenkastration, welcher mit dem Tierschutzverein Aktive Tierfreunde, Katzenauffangstation Westerende, verhältnismäßig geteilt wird. Die fortgeführte Preissteigerung sorgt für zusätzliche 10000 Euro für das Tierheim Hage. Zusammen mit den Kastrationskostenwerden 14200 Euro mit in den Haushalt eingeplant, welche laut Beschlussvorlage keine finanziellen Auswirkungen haben sollen.

Nicht am Tierheim sparen

Der Fachdienstleiter Bürgerdienste und Sicherheit der Stadt Norden, Christoph Carls, stellt noch einmal klar: „Von freiwilligen Ausgaben kann im Zusammenhang mit dem Tierheim nicht gesprochen werden.“ Die Stadt Norden hat kein eigenes Tierheim und eines zu betreiben, würde deutlich mehr ins Geld gehen. Daher könne nicht am Tierheim gespart werden.

Die Tiere müssen irgendwo untergebracht werden und die nächste Auffangstation, neben der Katzenauffangstation Westerende, ist Emden. Dabei werden die Fundtiere auch „immer wilder“, sagt Carls. Vor Kurzem mussten erst eine Schildkröte und eine Schlange an das Emder Tierheim übergeben werden, da es vor Ort nicht die Kapazitäten gegeben habe. Allein der Transport der exotischen Tiere hat für ihn gezeigt, dass es auf Dauer zu kostspielig sei. Zudem wurde bei einer Besichtigung des Tierheims Hage gezeigt, dass Einsparungen gemacht werden, wo es nur ginge. So konnte ein Mitarbeiter nicht weiter beschäftigt werden, da die Betriebs- und Tierarztkosten ansonsten nicht ausgeglichen werden könnten.

Einstimmig für Zahlung

Am Ende der Diskussion wurde für die Weiterzahlung gestimmt. Jedoch möchte der Ausschuss noch einmal einen Blick auf die Zahlen werfen. „Was zahlen die anderen Gemeinden? Wofür wird das Geld ausgegeben?“, fragt Wiebersiek während der Sitzung. Diese Fragen konnten nicht beantwortet werden, jedoch wolle Carls eine Kostenaufstellung bei der nächsten Sitzung präsentieren.

Viele Ausgaben, unter anderem für die Feuerwehr Norden, wurden bereits in das nächste Haushaltsjahr verschoben, um im diesen Jahr Geld einzusparen.

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