Osteeler Pastorin: „Die Leute hier sind einfach nett“

Osteel Verantwortlich sein für eine kleine Kirchengemeinde, viele Menschen persönlich kennen und trotzdem die ein oder andere Stadt in der Nähe haben – das waren unter anderem Gründe, die Pastorin Johanna Flade von Nordkehdingen nach Osteel führten. Seit dem 1. Juni hat sie ihre Tätigkeit als Pastorin in der Brookmerlander Gemeinde übernommen. Am Sonntag, um 15 Uhr, findet nun ihr offizieller Einführungsgottesdienst in der Warnfriedkirche in Osteel statt.

Was der gebürtigen Lübeckerin sofort an ihrer neuen Wirkungsstätte aufgefallen sei, ist, wie freundlich und herzlich die Menschen im Brookmerland und generell in Ostfriesland sind. „Egal wo man hinkommt, egal in welcher Situation – die Menschen sind offen und nett“, so Flade im KURIER-Gespräch.

Bevor die Theologin in Nordkehdingen an der Unterelbe predigte, studierte sie in Göttingen. Ihr Vikariat absolvierte sie dann in Leer, Nortmoor und Nordhorn. „Göttingen ist nur halb so groß wie Lübeck, das war für mich schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Ich mag es gern etwas beschaulicher“, resümiert Flade. Nach sieben Jahren im äußert beschaulichen Nordkehdingen, wo sie für drei Gemeinden zuständig war, musste dann ein Wechsel her. „Geplant ist, dass der Pastor dort künftig für noch mehr Gemeinden zuständig ist, das war mir einfach zu viel. So ein großes Gebiet vernünftig abzudecken, ist meiner Meinung nach schwierig“, so die Pastorin. In Osteel finde sie, wie anfangs beschrieben, nun eine kleinere Gemeinde, die vieles bietet. „Man ist auf dem Land und kann trotzdem einmal zum nächsten Baumarkt in unter fünf Minuten gelangen – das ist echt toll“, so Flade. Die Warnfriedkirche und das Gemeindehaus seien zudem Örtlichkeiten, die das Predigen in der kleinen Brookmerlander Ortschaft reizvoll machten.

Schön fände sie, wenn wieder mehr Menschen den Gottesdienst besuchen. „Das wäre eine Sache, die mir sehr am Herzen liegt“, so die alleinstehende Neu-Osteelerin. Außerdem wolle sie sich für die Trauerbegleitung und die Arbeit mit Schulen, Vereinen und anderen Institutionen starkmachen. „Schon in meinen ersten Wochen hatte ich einen sehr netten Kontakt mit der Grundschule in Osteel. Ich wurde für den Verabschiedungsgottesdienst der Viertklässler angefragt. So eine Art der Zusammenarbeit finde ich schön“, sagt Flade.

Ihrer Ankündigung nachkommend, wirbt sie zum Schluss des Gesprächs mit der Redaktion gleich noch einmal für den Gottesdienst am Sonntag. „Die stellvertretenden Superintendenten aus Norden werden diesen leiten. Der Chor Jubilate Deo und der Posaunenchor werden auftreten. Anschließend gibt es noch eine Teetafel im Gemeindehaus. Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen kommen und wir gemeinsam Gottesdienst feiern“, sagt Flade.