Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
9. Juni 2023, 06:00 Uhr

Raiffeisenstraße in Norden bleibt weiterhin gesperrt

Die Arbeiten zur Bodenuntersuchung am Fridericussiel sind aufwendiger als geplant.

Lesedauer: ca. 2min 29sec
Die Baugrunduntersuchung am Fridericussiel findet in offener Bauweise statt.

Die Baugrunduntersuchung am Fridericussiel findet in offener Bauweise statt. © Christian Walther

Die Bauarbeiten in der Raiffeisenstraße haben deutlich sichtbare Züge angenommen. Am Brückenbauwerk des Fridericussiels selbst und der vorgelagerten Fahrbahn klafft ein großes Loch. Hier versuchen seit Wochenbeginn Arbeiter der Firma Hero Bonn, Teile des Fundaments freizulegen – wichtig, um die Planungen zur eigentlichen Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerks abschließen zu können.

Das 1775 errichtete Bauwerk ist das älteste seiner Art in Ostfriesland. Bedingt durch immer schwerer werdende Fahrzeuge wurde bereits vor Jahren festgestellt, dass die Brücke auf Dauer nur erhalten werden kann, wenn diese umfassend saniert wird (wir berichteten). Das steht auch seit über fünf Jahren auf der Agenda der Stadt Norden, jedoch verzögerten sich die Planungen. Auch wurde ein Zuschuss durch das Denkmalpflegeprogramm des Bundes beantragt – mit Erfolg. Berlin unterstützt die Sanierung mit 100000 Euro.

Seit April 2017 ist das Bauwerk nur noch eingeschränkt befahrbar. Es ist ein Höchstgewicht von 3,5 Tonnen festgelegt und selbst das Befahren mit schweren Feuerwehrfahrzeugen, wie beispielsweise bei dem Gebäudebrand im Oktober 2019, wurde kurzzeitig infrage gestellt. Nicht zuletzt bedeutet die Gewichtslimitierung eine Einschränkung für die Anwohner der Straße sowie der angrenzenden Auerhahnsiedlung. Weder ein Umzugs-Lkw noch die Müllabfuhr darf das Bauwerk überqueren.

Ergänzende Prüfungen

Um die Planungen zur Sanierung zum Abschluss zu bringen, wird derzeit der Baugrund untersucht und das ist nur in offener Bauweise möglich. Wie Bernd Kumstel, Fachdienstleiter Umwelt und Verkehr der Stadt Norden, auf KURIER-Anfrage erläutert, erfolgt im Rahmen der Baugrunduntersuchungen eine Schachtung vom Straßenbelag bis hin zur Unterkante des Bauwerks. Dabei geht es um die Geometrie des Bauwerks vor allem im Sockelbereich, um den Zustand des Mauerwerkes, um die Mächtigkeit und die Lage der auf dem Gewölbe liegenden Betonplatte. „Die ergänzenden Prüfungen dienen zur Vervollständigung und abschließenden Beurteilung des Bestandes, für eine weitestgehend exakte statische Berechnung und Leistungsbeschreibung“, teilt der Fachdienstleiter mit. Für die Maßnahme werden laut Angebot rund 15000 Euro veranschlagt.

Ursprünglich sollten heute im Laufe des Tages die Bauarbeiten abgeschlossen werden, doch schnell zeigte sich, dass die Untersuchung auch aufgrund der Bodenbeschaffenheit aufwendiger und somit zeitintensiver ist, als es die Planungen vorsahen. Aus diesem Grund bleibt die Raiffeisenstraße auch über das Wochenende und voraussichtlich bis Ende kommender Woche voll gesperrt. Das betrifft nicht nur den Kfz-Verkehr, sondern auch Fußgänger und Radfahrer.

Wie die Stadt Norden gestern in einem Rundschreiben mitteilt, bleibt die bestehende Umleitung für den Straßenverkehr über Siedlungsweg und Hellerweg weiter bestehen. Weiterhin erprobt wird zudem die Müllabfuhr durch die MKW auf dem Wendeplatz am Ende der Raiffeisenstraße. Hier ist ausreichend Platz zum Wenden der schweren Lkw. Aus diesem Grund wird für Dienstag, Abholtag der Biotonnen, ein temporäres Halteverbot eingerichtet.

Sollte die derzeitige Untersuchung ohne besondere Ergebnisse abgeschlossen werden, soll die Ausschreibung für die eigentliche Instandsetzung laut Bernd Kumstel zeitnah erfolgen mit dem Ziel einer Fertigstellung der Sanierung bis Ende dieses Jahres.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen