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2. August 2023, 07:00 Uhr

Reederei Frisia verzichtet auf Transportverbot von E-Fahrzeugen

Lesedauer: ca. 1min 59sec
Die Autofähren der Aktiengesellschaft Reederei Norden-Frisia sind mit diversen Feuerbekämpfungsanlagen ausgestattet, darunter Feuerlöschmonitore, die hier bei einer Übung zum Einsatz kommen. Archivfoto: Reederei Norden-Frisia

Die Autofähren der Aktiengesellschaft Reederei Norden-Frisia sind mit diversen Feuerbekämpfungsanlagen ausgestattet, darunter Feuerlöschmonitore, die hier bei einer Übung zum Einsatz kommen. Archivfoto: Reederei Norden-Frisia ©

Norden Der Brand des Autotransporters „Fremantle Highway“ vor der niederländischen Küste wurde ersten Einschätzungen nach durch eine defekte Batterie eines E-Autos ausgelöst. Eine erste Inspektion durch Bergungsexperten an Bord des Frachters verstärkt diesen Verdacht. Das Schiff liegt nach einem erfolgreichen Abschleppversuch rund 16 Kilometer nördlich der Wattenmeerinseln Ameland und Schiermonnikoog – es läuft die Suche nach einem sicheren Hafen, in den das Schiff geschleppt und die rund 3800 Autos geborgen werden können.

Die Gefahr brennender E-Autos ist aber nicht nur auf großen Ro-Ro-Carriern gegeben. Tagtäglich transportieren die Fähren der Aktiengesellschaft Reederei Norden-Frisia Kraftfahrzeuge zwischen Norddeich und Norderney und somit auch immer mehr Elektrofahrzeuge. Dabei stehen die Autos dicht an dicht, ein schnelles Eingreifen bei Ausbruch eines Feuers ist somit unumgänglich. „Wir sind für den Fall, dass ein E-Auto während der Überfahrt Feuer fängt, gut ausgerüstet“, sagt Reederei-Sprecherin Anke Wolff auf KURIER-Anfrage. Die entsprechenden Fähren sind mit diversen Feuerbekämpfungssystemen ausgerüstet, darunter Feuerlöschmonitore sowie Löschteller, die unter brennende Fahrzeuge geschoben werden können. Mit dieser Vorrichtung können Brände von oben und unten gleichzeitig bekämpft werden.

Dennoch schätze man das allgemeine Risiko eines Brandes, verursacht durch ein E-Fahrzeug, als eher gering ein. Fahrzeuge mit offensichtlichem (Unfall-) Schaden werden ausnahmslos von der Beförderung ausgeschlossen. Auch sei die Aufladung der Batterien an Bord nicht möglich – ein möglicher Kurzschluss beim Ladevorgang erhöht die Gefahr eines Feuers. Zudem spielt die vergleichsweise kurze Zeitspanne eine wesentliche Rolle. „Wir brauchen nur eine relativ kurze Zeit bis zum nächsten Hafen“, erklärt Wolff. Das seien von der Mitte der Route gerechnet maximal 30 Minuten. Bis zur Ankunft würden die bordeigenen Mittel ausreichen, um den Brand zu bekämpfen und das Schiffsdeck zu kühlen. Im Hafen würde dann die Feuerwehr übernehmen. Daher verzichte das Unternehmen auch auf ein grundsätzliches Beförderungsverbot von E-Autos, wie es beispielsweise zwei norwegische Reedereien angeordnet haben.

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