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30. März 2023, 11:00 Uhr

Schnelles Verbot von Grundschleppnetzen ist offenbar vom Tisch

Die EU-Kommission hat gegenüber der Rheinischen Post bestätigt, dass „kein automatisches Verbot (der Grundschleppnetzfischerei) zum 1. März 2024 geplant“ sei. Das ist ein Teilerfolg für die Proteste der Krabbenfischer an der Nordseeküste.

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Krabbenkutter in Greetsiel - das schlimmste überstanden?

Krabbenkutter in Greetsiel - das Schlimmste überstanden? © Stefan Bergmann

Ostfriesland Die EU-Kommission hat gegenüber der Rheinischen Post betont, dass die Grundschleppnetzfischerei auf Krabben und Plattfische nicht automatisch zum 1. März 2024 verboten wird. Genau dies - und weitergehende Verbote ab 2030 - haben die Fischer Greetsiels und aus anderen Häfen befürchtet, als ein EU-Aktionsplan bekannt geworden war, der den Meeresraum in Schutzgebieten stärker schützen will.

Brief von drei Abgeordneten

Die drei CDU-Europaabgeordneten David McAllister, Jens Gieseke und Niclas Herbst hatten aufgrund der Befürchtungen einen Brandbrief an EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevidius geschrieben und um Aufklärung gebeten. Eine Antwort steht noch aus, meldet heute das Brüsseler Büro von David McAllister.

„Positiv aufgenommen“

Jedoch: Die Rheinische Post hatte von dem Brief Wind bekommen und ihrerseits in Brüssel nachgefragt. Eine Kommissionssprecherin betonte gegenüber dem Blatt, dass der Umweltkommissar das Schreiben „positiv aufgenommen“ habe. Ein automatisches Verbot sei nicht geplant.

Die EU gibt die Sache an die Länder

„Wir begrüßen diese Gelegenheit, unseren Dialog mit nationalen und regionalen Interessenträgern fortzusetzen“, sagte die Kommissionssprecherin gegen über der Rheinischen Post. Es sei kein automatisches Verbot geplant. „Vielmehr fordern wir die Mitgliedstaaten auf, in den kommenden zwölf Monaten die Situation ihrer Gewässer und Flotten zu erfassen und bis Ende März 2024 einen Fahrplan für die Zeit bis zum Jahr 2030 auszuarbeiten“, heißt es in der Reaktion der Kommission weiter.

Das Brüsseler Büro von David McAllister bestätigte gestern auf KURIER-Anfrage den Schriftwechsel. McAllister selbst liege noch keine Antwort aus Brüssel vor. Es gebe jedoch keinen Grund, an der Recherche der Rheinischen Post zu zweifeln, hieß es.

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