Schrift mit System
Die Jungfräiske Mäinskup fordert, die Weigelt-Schreibweise bei Ortsnamen anzuwenden
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Moordorf heißt in Ostfriesischem Platt Maurdörp – betont die Jungfräiske Mäinskup. Archivfoto © Gerken tg
Derzeit existieren in Ostfriesland zwei unterschiedliche Schreibsysteme: die Landschaftsschreibweise, die von der Ostfriesischen Landschaft verwendet wird und die Weigelt-Schreibweise, die von der JFM genutzt und auch auf oostfraeisk.org, dem Online-Wörterbuch der JFM, angewendet wird. In der Vergangenheit haben Personen wie der ostfriesische Sprachwissenschaftler Marron Fort und Holger Weigelt, der Entwickler der Weigelt-Schreibweise die Landschaftsschreibweise hart kritisiert. Das, weil die Landschaftsschreibweise das eigenständige Lautsystem mit seinen vier funktionalen Längen und die Grammatik des Ostfriesischen Platt ignoriere und künstlich an das Deutsche anpasse.
Im Vorfeld der Planungen für zweisprachige Ortsschilder in Südbrookmerland positioniert sich die Jungfräiske Mäinskup jetzt in einer Mitteilung. Man fordert, sich dabei vor allem an dem gesprochenen Ostfriesischen Platt von heute und nicht an der Etymologie der deutschen Ortsnamen zu orientieren. Der Vorsitzende der JFM, Tido Specht, wird dabei deutlich: „Zweisprachige Ortsschilder sollen das Ostfriesische Platt im Alltag sichtbarer machen. Also sollte man sich bei der Schreibweise an der gesprochenen Volkssprache von heute orientieren.“ Es dürfe nicht entscheidend sein, was sich preußische oder hannoverische Beamten sich vor über hundert Jahren bei der Verdeutschung der Namen dachten. Eine moderne ostfriesische Schreibweise müsse System haben „und nicht auf zufälligen Schreibkonventionen aufbauen, die keiner richtig versteht.“
Die Weigelt-Schreibweise möge ungewohnt wirken, aber aktuell sei sie die einzige Orthografie, mit der man das Ostfriesische Platt passend verschriftlichen könne.
