Trainer Look warnt vor Gastgeber Leer

Den morgigen Gegner hat Mario Look, Trainer des SV Hage, am vergangenen Sonntag unter die Lupe genommen –jedenfalls eine Halbzeit lang. Dann musste er vom Jahnplatz, wo der VfL Germania Leer gegen den FC Norden spielte, in heimische Gefilde eilen, um auf dem Edenhof wenigstens den zweiten Durchgang der Fußballerinnen des SV Hage zu erleben, für die seine Tochter spielt. Was der Landesliga-Absteiger aus Leer nach torloser erster Halbzeit bei der 1:3-Niederlage gegen den FCN zustande brachte, ließ er sich vom Kollegen Thomas Jakobs erzählen. Eins weiß Look ganz genau: „Wir dürfen die Germanen auf keinen Fall unterschätzen, sonst kann der Schuss schnell nach hinten losgehen“, warnt er vor dem Gastgeber. Ob im Hoheellern-Stadion morgen um 15 Uhr allerdings überhaupt gespielt werden kann, bleibt abzuwarten.

Mit 26 Punkten liegt der Traditionsverein aus Leer fünf Zähler hinter den Hagern. Die letzten elf Monate waren dabei alles andere als einfach. Denn nach der Trennung im Mai des vergangenen Jahres von Trainer Michael Zuidema setzte eine große Spielerflucht ein. Nur mit viel Mühe und zahlreichen Spielern aus den Niederlanden und der Akademie in Schüttorf gelang es, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. In der nächsten Saison soll alles besser werden. Die Zeit der Goguadze-Brüder ist vorbei. Mit Erhan Colak, derzeit noch in Diensten des Liga-Rivalen TuRa Westrhauderfehn, kommt ein neuer Trainer. Übergangsweise ist Arndt Watzema eingesprungen. Kapitän Nick Kaßmann bleibt an Bord, mit den Brüdern Hennes und Ole Janssen, die Söhne des neuen Sportlichen Leiters Harry Janssen, sowie Baran Saracoglu (alle Frisia Loga) hat man bereits die drei ersten Neuzugänge bekannt gegeben.

Apropos Kaderplanung: Die sind bei den Hagern schon ein gutes Stück vorangeschritten. Hinter zwei, drei Akteuren stehen aus beruflichen oder familiären Gründen noch kleine Fragezeichen, ob sie weitermachen. „Wir sind auf einem guten Weg“, betont Look, der sich freut, dass auch Keno Hinrichs und Julian Weiß dem Verein die Treue halten. Beide hatten ein Angebot des souveränen Spitzenreiters TuS Esens, der aller Voraussicht nach in die Landesliga aufsteigen wird. Beide hörten es sich an, um dann abzulehnen.

Nach der dreimonatigen Winterpause und dem Neustart mit dem Sieg über den TuS Pewsum (3:1) und dem Remis gegen SF Larrelt (3:3) mussten die Hager zuletzt wieder zweimal pausieren. Da ist es natürlich schwierig, einen Rhythmus zu finden. Look ist trotzdem optimistisch. „Wenn wir die Aufgabe gewissenhaft und über die mannschaftliche Geschlossenheit angehen, sollten wir die Hürde in Leer meistern können.“ jan