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14. Juni 2023, 16:30 Uhr

Verwaltung: Sanierung der Brücke in der Raiffeisenstraße in Norden ist alternativlos

Fachausschuss nimmt neue Erkenntnisse zur Instandsetzung des denkmalgeschützten Fridericussiels zur Kenntnis

Lesedauer: ca. 2min 09sec
Bis auf das Fundament wurde das Brückenbauwerk freigelegt. Foto: Christian Walther

Bis auf das Fundament wurde das Brückenbauwerk freigelegt. Foto: Christian Walther ©

Die Informationen kamen für alle Beteiligten sehr überraschend. Bei einer Baustellenbesichtigung am Montagvormittag vor Ort haben Mitarbeiter der Stadt gemeinsam mit den verantwortlichen Bauingenieuren der beauftragten Planungsbüros neue Erkenntnisse über den Zustand des Fridericussiels gewonnen, die die beabsichtigte Instandsetzung des historischen Brückenbauwerks einfacher und somit kostengünstiger machen könnten.

Über die Begutachtung vor Ort wurden am Montagabend die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Energie und Verkehr vom zuständigen Fachdienstleiter Bernd Kumstel, Dr.-Ing. Bernd Wienholz vom Oldenburger Ingenieurbüro Eriksen und Partner, sowie Diplom-Geologe Andreas Grabe vom Ingenieurbüro Geo4Ing aus Leer informiert. Dabei konnte ein durchaus positives Ergebnis präsentiert werden. Entgegen bisheriger Annahmen ist das Mauerwerk des 1775 erbauten Brückenbauwerks am Fuß nicht 40 Zentimeter dick, sondern besitzt eine Mächtigkeit von gut einem Meter. Das wiederum könnte ausschlaggebend sein, dass eine Instandsetzung unter Einbringung von sogenanntem Flüssigboden nicht mehr notwendig ist. „Ein teures und aufwendiges Verfahren, welches wir möglicherweise nicht mehr brauchen“, sagte Kumstel und hofft, dass die weitere Untersuchung dieses Ergebnis bestätigt und eine genaue Kalkulation in der Angebotsphase zu gleichbleibenden oder sogar sinkenden Kosten für das Projekt führt. „Die neuen Erkenntnisse decken sich nicht mit der vorhandenen Aktenlage.“

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Bislang wurden für die Ertüchtigung des Sielbauwerks rund 850.000 Euro veranschlagt. Mit Berücksichtigung der allgemeinen Kostensteigerung sowie den bisherigen Erkenntnissen zur Statik liegen die Projektkosten aktuell bei rund 1,2 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen Fördermittel von 291.500 Euro. „Eine Sanierung des ältesten Sielbauwerks in Ostfriesland ist alternativlos“, erklärte Fachdienstleiter Kumstel vor dem Ausschuss.

Er verdeutlichte auch den Druck auf die Verwaltung, um das seit Jahren beabsichtigte Bauvorhaben endlich umsetzen zu können. So wurde mit der Fertigstellung des Rahmendurchlasses am Hellerweg die notwendige Ausweichstrecke für die Anwohner der Raiffeisenstraße sowie der Auerhahnsiedlung geschaffen. Haushaltsmittel zur Finanzierung seien vorhanden. Es fehle nach Abschluss der laufenden Untersuchung die notwendige Ausschreibung, die bis Herbst abgeschlossen sein soll.

Geht es nach den Vorstellungen des Fachdienstleiters, soll das Fridericussiel bereits Ende des Jahres wieder ohne Einschränkungen befahrbar sein. Dann wäre es für Kumstel auch denkbar, zur besseren öffentlichen Wahrnehmung einen kleinen Weg mit Treppenanlage am Bauwerk zu installieren. „Es wäre schade, wenn man das sanierte Sielbauwerk nicht erleben kann“, so der Fachdienstleiter.

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