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12. April 2023, 08:25 Uhr

Wahrzeichen bleiben im Dunkeln

Norderney wird die Beleuchtung von Conversationshaus oder dem Kap nicht wieder anstellen. Das sagte jetzt Bürgermeister Frank Ulrichs gegenüber unserer Zeitung.

Lesedauer: ca. 2min 29sec
Obwohl eine Gasmangellage ausgeblieben ist, will Norderney seine Bauwerke weiterhin im Dunkeln lassen.

Obwohl eine Gasmangellage ausgeblieben ist, will Norderney seine Bauwerke weiterhin im Dunkeln lassen. © noun

Norderney Ukraine-Krieg, infolgedessen eine drohende Gasknappheit, die Preise für Strom, Gas und Öl steigen stark: Der vergangene Winter war mit großen Unsicherheiten wegen der Energiekosten verbunden – vor allem für Privathaushalte, aber natürlich auch für die Kommunen und damit auch für Norderney. Nach und nach verkündete eine Stadt nach der anderen Sparmaßnahmen. Auf Norderney wurden so die Beleuchtung der Promenade und auch am Schwanenteich zeitlich begrenzt und das Anstrahlen der die Insel prägenden Gebäude wie das Kap und das Conversationshaus eingestellt. Zudem wurden die Heizungen in öffentlichen Gebäuden gedrosselt und die Raumtemperaturen auf 19 Grad reduziert. Auch die Wassertemperatur im Badehaus blieb von dem gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenkatalog der Kommune, des Staatsbades und der Stadtwerke nicht verschont. Überlegungen und Handeln, die aufgrund der kritischen Situation im Herbst des vergangenen Jahres ihren Sinn hatten. Gasmangellage war das Schlagwort jener Tage.

Auch nach der seit Anfang September letzten Jahres geltenden Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung (EnSikuMaV) gab es kaum Handlungsspielraum. Demnach durfte es keine Außenbeleuchtung und kein Anstrahlen von öffentlichen Nichtwohngebäuden und Baudenkmälern mehr geben. Diese Maßnahme läuft jetzt zum 15. April aus und wird auch nicht verlängert. Nun können die Kommunen wieder selbst entscheiden, ob wie sie zukünftig verfahren wollen.

Denn in diesem Frühjahr stellt sich die Situation weniger aufgeregt als noch im Herbst dar. Eine Energiemangellage hat sich zum Glück für alle nicht eingestellt. Die düsteren Prophezeiungen und Befürchtungen blieben aus. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass viele Städte wieder den ursprünglichen Zustand herstellen wollen. Auf Norderney will man vorerst von einer Abkehr der Maßnahmen nichts wissen.

Die Beleuchtung der Promenade wird um ein Uhr ausgeschaltet.

Die Beleuchtung der Promenade wird um ein Uhr ausgeschaltet. © noun

„Wir werden es erst einmal dabei belassen und unsere Baudenkmäler und Wahrzeichen wie das Kap und das Conversationshaus nicht wieder anstrahlen“, stellt Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs heraus. Der Krisenstab mit Vertretern des Staatsbades, der Stadt Norderney, der Stadtwerke und der Politik habe dabei den Einspareffekt deutlich höher bewertet als den Nutzen davon abzukehren.

„Natürlich haben Stadt, Staatsbad und Stadtwerke dabei Geld gespart. Genau lässt sich das aber noch nicht in Euro beziffern“, unterstreicht Ulrichs weiter. Mit zunehmendem Tageslicht sieht man der Angelegenheit ohnehin gelassen entgegen. In diesem Zusammenhang ließ das Staatsbad verlauten, dass schon mit Aprilbeginn die Beleuchtung auf der Promenade später am Abend eingeschaltet wird und dann bis1 Uhr in der Frühe eingeschaltet bleibt.

„Da uns nun die fortschreitende Jahreszeit in die Karten spielt und nun zudem die heizfreie Periode beginnt, wollen wir zum Herbst neu beraten und dann weiter entscheiden, was wir machen“, ergänzt Bürgermeister Ulrichs. Überlegungen des Krisenstabes, die Sinn machen. Denn die Preise für Energie sind weiterhin astronomisch hoch und ein Ende der Preisspirale nicht in Sicht. Außerdem ist das Norderneyer Vorgehen mit der Perspektive der Nachhaltigkeit sicher nicht falsch. Denn diese hört nun einmal nicht plötzlich auf, sondern geht weiter.

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