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19. Juni 2023, 10:50 Uhr

U17-Mädchen der SpVg Aurich sind deutscher Fußball-Vizemeister

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Tolle Moral. Von einem 0:2-Rückstand ließen sich die B-Juniorinnen der SpVg Aurich im Finale nicht beirren. Doch der Anschlusstreffer kam zu spät. Foto: Jens Doden

Tolle Moral. Von einem 0:2-Rückstand ließen sich die B-Juniorinnen der SpVg Aurich im Finale nicht beirren. Doch der Anschlusstreffer kam zu spät. Foto: Jens Doden © Jens Doden

Bergisch Gladbach Sie haben Sportgeschichte geschrieben. Mit den B-Juniorinnen der SpVg Aurich stand am Sonnabend erstmals in 123 Jahren deutscher Fußballgeschichte eine ostfriesische Mannschaft im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Vor 1195 Zuschauern in der Belkaw-Arena legten sich die Auricherinnen nach einem 0:2-Rückstand zu Beginn der Halbzeit noch einmal mächtig ins Zeug. Die tolle Moral der SpVg-Spielerinnen, die von zahlreichen Fans aus Ostfriesland unterstützt wurden, wurde bei sommerlichen Temperaturen mit dem Anschlusstreffer belohnt. Nach dem späten Tor von Sophia Schalke gelang aber kein Ausgleich auf den letzten Drücker, sodass sich der Favorit Bayer Leverkusen knapp mit 2:1 behauptete. Die Auricher B-Juniorinnen traten nach einer starken Saison die Heimreise als deutscher Vizemeister an.

„Ich war von vornherein stolz, dass wir hier überhaupt im Finale standen. Von daher konnten wir eigentlich gar nicht mehr als Verlierer vom Platz gehen. Natürlich ist die Enttäuschung bei den Mädels trotzdem groß. Für mich sind sie aber zweiter Sieger statt der Verlierer“, sagte SpVg-Trainer Stefan Wilts. „Für uns als kleiner, traditionsreicher Verein ist es etwas ganz Besonderes, in solch einem Endspiel zu stehen – und dann gegen solch einen großen Klub. Das ist eine David-gegen-Goliath-Geschichte“, meinte auch SpVg-Vorsitzender Werner Hoffmann. Leverkusens Coach Alexandar Vukicevic lobte den Auftritt der Auricherinnen, auf die er seine Mannschaft perfekt eingestellt hatte: „Vom Spiel her sind wir, glaube ich, der verdiente Sieger.“

Delice Boboy in der 43. Minute und Jana Lindner in der 49. Minute hatten Bayer im Finale von Bergisch Gladbach auf den Weg zum Titel gebracht. Aurich hatte jeweils in den Anfangsphasen geschwächelt, was vor allem in der zweiten Halbzeit dazu führte, dass die SpVg schnell einem Rückstand hinterherlaufen musste. Fast wäre sogar noch das 0:3 gefallen. Doch die auffällige Estrella Merino Gonzales schoss aus spitzem Winkel knapp vorbei. Auch Jana Lindner hatte die Vorentscheidung auf dem Fuß, die SpVg-Torhüterin Paula Blum parierte indes stark.

Die Auricherinnen aber kamen zurück. Die Schlussphase gehörte ihnen. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit fasste sich Sophia Schalke ein Herz, zog aus 20 Metern ab und wurde mit dem 1:2 belohnt. In der fünfminütigen Nachspielzeit drückte Aurich auf den Ausgleich, der nach der starken Schlussphase verdient gewesen wäre. „Es tut weh, wenn man so ein Finale am Ende knapp verliert. Der Anschlusstreffer fielt leider spät. Einen Moment war ich echt traurig. Aber man muss auch sehen, was wir in der Saison erreicht haben. Da muss man dann auch stolz drauf sein“, sagte SpVg-Kapitänin Marie Okoroh. Das fanden auch die SpVg-Fans: „Wir sind so stolz auf euch, wir sind so stolz auf euch, wir sind, wir sind, wir sind so stolz auf euch“, skandierten die Auricher Anhänger.

SpVg Aurich: Blum, Okoroh, Sass, Sittner (56. Fiedler), Voß (77. Frisch), Schalke, Ernst, Brühl, Hoffmann, Jungnickel, Vogel (76. Schurwonn).

Tore: 1:0 Delice Boboy (43.), 2:0 Jana Lindner (49.), 2:1 Sophia Marie Schalke (79.).

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