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19. Juli 2023, 07:00 Uhr

Zeitgeschichtliche Fahrradtouren sind ein Erfolg

Lesedauer: ca. 2min 04sec
Die erste Radtouren zur Siedlungsgeschichte waren ein Erfolg

Die erste Radtouren zur Siedlungsgeschichte waren ein Erfolg © Lennart BOhne

Leybuchtpolder Der Boden, auf dem Sie hier stehen, ist keine 80 Jahre alt. Es ist der geologisch jüngste Ort Deutschlands“: Gebannt folgten 25 Interessierte Helmut Fischer, der bei einer zeitgeschichtlichen Fahrradtour lebendig durch Leybuchtpolder führte. Mit einem Film über die Eindeichung der Leybucht begann der Abend im Dorfgemeinschaftshaus Lüttje Kark. Im Anschluss ging es aufs Rad: Der Leydeich, die Hohe Plate oder der Schulhof der Grundschule waren dabei nur einige Stationen, die Helmut Fischer ansteuerte. Dabei las er immer wieder aus Biografien von Siedlerfamilien vor und teilte Erinnerungen, die er in unzähligen Gesprächen mit Dorfbewohnern sammelte.

Die Besiedlungsgeschichte von Leybuchtpolder ist einzigartig: Siedlungswillige, die Ende der 1940er-Jahre bei der schweren Deicharbeit halfen, erhielten ein Anrecht auf eine der Siedlerstellen, die ab 1951 im Losverfahren vergeben wurden. Für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten bot sich eine einmalige Gelegenheit wieder zu Hof und Land zu kommen und sich eine Zweite Heimat aufzubauen. Zur Ankunftsgeschichte der Flüchtlinge und Vertriebenen arbeitet auch die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld. In ihrer Dauerausstellung werden auch Objekte und Interviews mit Bezug zu Leybuchtpolder präsentiert. „An den Originalschauplätzen wird die außergewöhnliche Geschichte Leybuchtpolders, die Neugründung eines Dorfes von Einheimischen und Flüchtlingen, jedoch in besonderer Weise spürbar“, erläutert Lennart Bohne, Leiter der Dokumentationsstätte. Gemeinsam mit Helmut Fischer hatte er im vergangenen Jahr die Idee für die Fahrradtouren.

Dazu taten sie sich mit der Dorfgemeinschaft Leybuchtpolder zusammen und baten drei zeitgeschichtliche Fahrradtouren an. „Die Nachfrage im letzten Jahr war riesig und die Rückmeldung überwältigend. Wir mussten die Touren einfach noch einmal anbieten“, so Jürgen Müller von der Dorfgemeinschaft. Auch in diesem Jahr bietet die Dorfgemeinschaft im Anschluss an die Touren wieder Gegrilltes und Getränke an, damit für die Mitfahrenden gute Gelegenheit besteht, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Für die beiden Touren am 21. Juli und 12. August sind noch wenige Plätze verfügbar. Star ist um 18 Uhr. Anmeldungen erfolgen über die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld unter Telefon 04931/9755335 oder info@gnadenkirche-tidofeld.de. Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro.

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