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28. Juli 2023, 07:00 Uhr

Zum ersten Mal sind auch Studenten bei der Norder Sommerakademie

Die Norder Bürgerstiftung macht es möglich: In diesem Jahr nehmen auch zwei Studentinnen an der Sommerakademie teil.

Lesedauer: ca. 2min 35sec
Carolin Wille im Kreis anderer Teilnehmerinnen. Sie hat in Norden erstmals Radierungen ausprobiert.

Carolin Wille im Kreis anderer Teilnehmerinnen. Sie hat in Norden erstmals Radierungen ausprobiert. ©

Zugegeben, die meisten, die in diesen Wochen bei der Norder Sommerakademie mitmachen, sind mindestens doppelt so alt wie Svenja Bolm und Carolin Wille. Beide studieren, die eine Kunst und Musik auf Lehramt in Osnabrück, die andere Freie Kunst in Kiel. In dieser Woche malen und drucken sie unter dem Dach der Norder Kreisvolkshochschule. Ermöglicht hat ihnen das die Norder Bürgerstiftung mit Stipendien.

Es ist das erste Mal, dass Studentinnen in den Genuss einer Sommerakademiewoche kommen. „Wir haben alle infrage kommenden Universitäten in den norddeutschen Bundesländern und in Nordrhein-Westfalen angeschrieben“, erklärt Katarina Engelmann aus dem Orgateam. Vier Stipendien waren zu vergeben. Eine Studentin habe wegen Krankheit absagen müssen.

„Was können Studenten denn da mitnehmen?“ Barbara Schlag von der Bürgerstiftung gibt die zentrale Frage weiter, die an sie herangetragen wurde. Und kann aus eigener langjähriger Erfahrung als Teilnehmerin verschiedener Kurse berichten: „Jeder wird dort abgeholt, wo er steht. Die professionellen Künstler können jedem etwas sagen, jeden bedienen.“

Svenja Bolm bestätigt genau das, erzählt von den vielen Übungen, die sie im Kurs Acrylmalerei bei Anne Böddeker an den ersten beiden Tagen gemacht hat und die ihr neue Erkenntnisse brachten. Es sei wichtig, immer wieder die Grundlagen zu trainieren. „Das ist ziemlich cool“, sagt die 21-Jährige aus Hannover nach drei Tagen Unterricht. Sie lobt das „konstruktive Feedback“: „Dinge fallen mir neu auf.“ Auch der Austausch mit den anderen Teilnehmern sei gut. Allerdings: Ein paar mehr Leute im eigenen Alter – wären auch nicht schlecht. Carolin Wille, 24, erzählt Ähnliches, berichtet von den Werkstätten, die sie unter der Leitung von Inger Winther, der langjährigen Sommerakademiedozentin für Radierung, zum ersten Mal ausprobiert. „Bisher bin ich mit Tiefdruck nicht so in Berührung gekommen. Das ist cool, dass man das hier machen kann.“ Die Kielerin möchte ihre Norder Erkenntnisse für die Zukunft nutzen, fortan auch an ihrer Uni in dieser Richtung weiterarbeiten. Auch sie ist überzeugt, dass jeder aus einem Kurs etwas mitnehmen kann.

„Für mich ist das hier aber auch wie ein zweiter Urlaub“, sagt Svenja Bolm, die gerade Prüfungen hinter sich hat. Von Norden hat sie außer der Fußgängerzone noch nicht viel gesehen, genießt aber das Kleinstädtische und die Umgebung. Die meiste Zeit verbringen beide Studentinnen allerdings in ihren Kursen. Dass sie privat untergekommen sind, habe ihnen die Entscheidung erleichtert, sich für das Stipendium zu bewerben, erzählen sie. Und bringen damit Barbara Schlag ins Nachdenken. Schon seit Jahren, sagt Schlag, fördere die Bürgerstiftung mit den Stipendien gerade junge Menschen, die künstlerisch aktiv seien. Es sei vielleicht auch an der Zeit, sich über preisgünstige Unterkünfte Gedanken zu machen, um auch in Zukunft junge Leute nach Norden zu locken.

Genau das, sagt Katarina Engelmann, sei auch ein Bestreben des Orgateams. Man schätze die vielen langjährigen Teilnehmer sehr, wolle aber gern auch mehr Vertreter der jüngeren Generationen mit in den Kursen haben. Nun: Ein Anfang ist gemacht. Und Svenja Bolm und Carolin Witte werden ihre Erfahrungen in Osnabrück und Kiel weitergeben.

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