Norden Erst ins Fitting, dann eine kleine Probe, danach in die Maske, Lichteinstellung und Action: Dass die Schauspielerei irgendwann einmal zu seinem Anforderungsbereich gehört, hätte Konditormeister Jörg Tapper zu Zeiten seiner Ausbildung auch noch nicht gedacht, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion verrät. Und trotzdem steht der Norder und Inhaber des Cafés ten Cate mittlerweile beinah regelmäßig vor der Kamera – wenn auch für die etwas kleineren Rollen.

Dazu gekommen ist Tapper über Schriftsteller Klaus-Peter Wolf, dessen Bücher seit einigen Jahren verfilmt und im ZDF ausgestrahlt werden. Auch das Café ten Cate spielt dort eine Rolle. Und so real, wie das Café gezeigt wird, werden teilweise auch die Charaktere in ihm abgebildet.

So auch in dem aktuellen Film. Am kommenden Sonnabend wird der achte Teil der Krimireihe ausgestrahlt. Und während Tapper zuvor eher kleine Nebenauftritte hatte, ist er dieses Mal bei gleich drei Szenen dabei und darf sogar Text sprechen. „Es ist immer eine gewisse Anspannung da, wenn man etwas drehen darf“, erzählt der Konditor. „Aber es ist auch täglich eine Spannung da, wenn wir das Geschäft aufschließen und uns fragen, ob wir heute wohl alle zufrieden stellen können.“ Besonders aufgeregt sei er allerdings gewesen, als es darum ging, Teil einer Schlüsselszene zu sein. In dieser macht Tapper eine Schokoladenverkostung. „Da musste ich übernehmen und alle Augen waren auf mich gerichtet“, sagt er. Geschafft hat der Norder es trotzdem – wenn auch mit einigen Extra-Anläufen.

„Jede Szene wird grundsätzlich bestimmt fünfmal gedreht – von links, von rechts, von oben, von unten“, beschreibt Tapper den Ablauf. „Insgesamt spielt man eine Szene dann gefühlt 20 Mal.“ Aber Jörg und auch Monika Tapper, die ebenfalls im Film zu sehen ist, wurden gut an die Hand genommen, wie er erzählt. „Sie hatten wirklich viel Geduld mit uns. Wir sind ja schließlich auch keine professionellen Schauspieler.“

Im Gegensatz zu ihren Kollegen am Set. Denn Monika und Jörg Tapper spielten unter anderem mit Hauptdarstellerin Picco von Groote (Ann Kathrin Klaasen), Christian Erdmann (Frank Weller), Kai Maertens (Ubbo Heide) und Barnaby Metschurat (Rupert). „Es war auch sehr lustig mit allen und das Klima war sehr harmonisch“, kommentiert Tapper.

Die Geschichte des Films Ostfriesenfeuer beruht auf dem gleichnamigen Kriminalroman von Klaus-Peter Wolf. Wie der Autor erzählt sind viele Stellen im Buch nicht allein Szenen seiner Fantasie. Wolf hat zudem einige Anekdoten aus seinem Leben ins Buch und vom Buch in den Film gebracht. So unter anderem eine Szene, die die Hochzeit zweier Filmcharaktere zeigt. In dieser wird dem Bräutigam ein kleiner Zettel zugesteckt, auf dem zu lesen ist: Falls du deinen Text vergisst: „Ja, ich will“. Dies sei auch dem Autoren so passiert an seinem großen Tag.

Gedreht wurde bereits vor etwa eineinhalb Jahren an zwei vollen Tagen im November 2021. Zum einen eine Szene, die dem Osterfeuer in Norddeich nachem-pfunden ist und zum anderen eine Zeremonie im Norder Teemuseum. Die dritte Szene fand im Café ten Cate statt.

Der Film Ostfriesenfeuer handelt davon, dass am Morgen nach dem Osterfeuer menschliche Knochenreste zwischen den verkohlten Holzscheiten herausragen. Nach einem weiteren Leichenfund befürchtet die Auricher Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, dass der Täter seine Morde regelrecht zelebrieren möchte. Der Film wird am Sonnabend, 27. Mai, um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt. Tapper selbst wird dann mit 15 bis 20 Gästen in seinem Wohnzimmer vorm Fernseher sitzen. Auf die Frage, ob er auch in Zukunft in den Ostfrieslandkrimis zu sehen sein wird, antwortet er: „Ich weiß ja nicht, ob ich darf. Aber wenn es um Schokolade und Marzipan geht, helfe ich gern aus.“