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21. April 2023, 08:30 Uhr

Sie prägten die Geschicke der Insel seit Jahrzehnten

Die Hoteldynastie Gramberg feiert ihr 150jähriges Jubiläum. Es gibt Musik, gesperrte Straßen - und der Bürgermeister kommt auch.

Lesedauer: ca. 2min 45sec
Sie prägten die Geschicke der Insel seit Jahrzehnten

Norderney Jubiläen muss man feiern, wenn sie fallen. Die Hotelier- und Gastronomen-Dynastie Gramberg schreibt mit ihrem Hotel Friese in der Friedrichstraße ein Stück weit Inselgeschichte auf Norderney. Seit 1873 und damit seit nun mehr 150 Jahren betreiben Maria und Tjark Gramberg in fünfter Generation das renommierte Hotel mit Gastronomie. Da dürfen die Jubiläumsfeierlichkeiten auch einmal etwas größer ausfallen. Morgen ist es dann so weit, da wird mit vielen Freunden, Bekannten und Gästen auf 150 Jahre Familiengeschichte der Grambergs auf Norderney kräftig angestoßen.

Aus diesem Anlass werden eigens Teile der Friedrichsstraße für den Verkehr gesperrt. 150 geladene Gäste, darunter Landrat Olaf Meinen und der Hauptgeschäftsführer der IHK Ostfriesland, Max-Martin Deinhard, werden auf Norderney erwartet. Danach geht dann die Post erst richtig ab. Ab 17.30 Uhr gibt es Livemusik der Wismarer Band „Størtebeker“ für alle, ab 20.30 Uhr spielt dann die „Celtica Pipes Rock“ groß auf. Durst und Hunger muss bei den Festivitäten niemand schieben. Bratwürste und Getränke gibt es genug. Und alles Geld aus dem Verkauf kommt als direkte Spende der Freiwilligen Feuerwehr Norderney zugute.

Tradition wird bei der Familie Gramberg großgeschrieben. „Herzlich und echt ostfriesisch“, so bezeichnet sich die Familie selbst. Worte, die für sich sprechen und kaum einer weiteren Erklärung bedürfen. Denn die Grambergs können stolz auf ihr Lebenswerk, ihre Historie und die familiären Wurzeln auf der Insel und in der Region sein.

Familiengeschichte, die sich nachweislich bis in das Jahr 1275 zurückverfolgen lässt. Die Geschichte der Familie Gramberg ist sehr eng mit der Entwicklung und dem Aufstreben der Insel im 19. Jahrhundert verbunden und spiegelt damit in gewissem Sinne die Geschicke und Geschichte der Insel wider. Einige der prägnanten historischen Gebäude und Bauwerke auf Norderney wurden einst von der Hoteliers-Dynastie betrieben.

Dazu zählen die Giftbude, die Bremer Häuser, der Kaiserhof, das Grundstück der heutigen Kirche Stella Maris und die Wilhelmshöhe. Seit damals ist sicher viel Zeit vergangen, aber an den Werten, der Grundeinstellung und dem Selbstverständnis hat sich für die Grambergs nicht viel verändert.

Das gilt auch für das Hotel Friese, das bis 1965 noch „Hotel Phönix“ hieß. Die Atmosphäre ist und bleibt hier unverwechselbar friesisch. Dazu gehört auch erwähnt, dass in der Küche viele regionale Produkte verwendet werden und auch, dass das Hotel in der Friedrichstraße eine nachhaltige Energiewirtschaft betreibt, die voll und ganz auf Ökostrom setzt und die zusätzlich durch eine Niedrig-Energiebauweise und Wärmerückgewinnung Energie einspart.

Innovativ denken und handeln, das ist das Credo von Maria und Tjark Gramberg. Er erinnert sich immer wieder gern an die eine oder andere Anekdote aus seiner Kindheit- und Jugend zurück.

So hängt in der Gaststube immer noch ein Verzeichnis der Trunkenbolde der Insel. Personen, die ein Alkoholproblem hatten, wurden mit diesem Verzeichnis öffentlich an den Pranger gestellt. An sie durfte kein Alkohol ausgeschenkt werden.

Darunter finden sich auch viele Frauennamen, die als Witwen Trost im Alkohol suchten, weil ihre Männer auf See geblieben waren. Erinnerungen hängen jede Menge in der Schankwirtschaft.

Schon aus diesem Grund würden sich ein Besuch und das nicht nur morgen am Tag des großen 150-jährigen Firmenjubiläums sicher lohnen. Sorgen um die Nachfolge des Firmenimperiums müssen sich Maria und Tjark Gramberg jedenfalls keine machen. Denn mit Tochter Leoni und Sohn Tjark-Ricklef steht die nächste Generation der Grambergs schon in den Startlöchern.

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