Erfolgreiche Premiere der Theatergruppe in Leezdorf
Auf der Leezdorfer Bühne ist viel los (v. l.): Butler Albert (Heiko Briese) spielt den Chef, Jakobus Ommen als Berthold von Hohenstein prüft den Hausherrn Jan Peters (Steffan Meyer), den er für den Butler hält. Daneben Hausdame Sabine Steen (Erika Koch) und ihre Mutter Maria Steen (Else Bontjes). Fotos: Eva Requardt-Schohaus
Beim dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Theatergruppe des Heimatvereins Leezdorf hat sich mit der erfolgreichen Premiere des Theaterstücks „Herr Peters un sien Butler Albert“ von Christiane Cavazzini (Platt von Wolfgang Binder) zurückgemeldet, nachdem die Proben in den Vorjahren zweimal abgebrochen werden mussten – einmal wegen Corona und beim zweiten Mal wegen personeller Schwierigkeiten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es diesmal zu Ende bekommen“, zeigte sich Spöölbaas Volrath Buß bei der Begrüßung des Premieren-Publikums gedämpft optimistisch.
Nach der fünfjährigen Zwangspause erfreuten die sieben Akteure, unterstützt von Stöönpahl Heidi Frerichs, das Publikum in einer hervorragenden Ensemble-Leistung mit ihrer großen Spielleidenschaft; ihre lebhafte Mimik und Gestik sorgten von Anfang an für viel Heiterkeit und gute Laune bei den Zuschauern. Heiko Briese gab den vornehmen Butler Albert, der Haushalt und Garderobe des Immobilienmaklers Jan Peters vorbildlich in Ordnung hält und dafür mit dem Goldenen Staubwedel ausgezeichnet werden soll, der alljährlich von der Deutschen Butlervereinigung (DBV) zusammen mit dem Magazin „Der Putzteufel“ verliehen wird.
Weniger vornehm zur Freude des Publikums ist er allerdings im Umgang mit Birgit Röver (Hilde Betten), der Privatsekretärin von Peters, mit der er sich leidenschaftlich und ausgiebig streitet – eine Paraderolle für Hilde Betten, die nach 21-jähriger Theater-Abstinenz endlich wieder auf den Leezdorfer Bühnenbrettern steht. Sie ist wie die zurückhaltende Hausdame Sabine Steen (Erika Koch) in ihren Chef verliebt, den Steffan Meyer sehr charmant verkörpert. Er ist ein toleranter und liebenswürdiger Arbeitgeber, völlig frei von Chef-Allüren. Wenn er mit Hausdame Sabine allein ist, turteln die beiden miteinander, doch werden sie ständig gestört, sodass es ihnen nicht gelingt, sich gegenseitig ihre Liebe zu gestehen.
Hausherr als Butler
Als es plötzlich an der Haustür klingelt, wartet Jan Peters nicht auf seinen Butler, sondern lässt Berthold von Hohenstein (urkomisch: Jakobus Ommen) von der Butlervereinigung herein, der dem Kandidaten für den Goldenen Staubwedel auf den Zahn fühlen soll. Der Prüfer hält Jan Peters für den Butler und notiert sogleich den ersten Minuspunkt, weil er keine Handschuhe trägt. Damit nimmt die Geschichte Fahrt auf, denn Jan Peters klärt den Irrtum nicht auf. Auf pantomimisch vorgetragene Bitte von Albert absolviert er für ihn die Prüfung. Und das mit großem Erfolg, denn als junger Mann hat er sich das entsprechende Fachwissen angeeignet.
Plötzlich erscheint zur Freude der Zuschauer die in knallige Farben gewandete Else Bontjes als Mutter von Sabine Steen, ein herrischer Dragoner mit einem Faible für Whisky – köstlich! Sie kann partout nicht verstehen, dass ihre Tochter seit fast anderthalb Jahren bei Peters arbeitet, obwohl sie sich selbst zehn Hausdamen leisten könnte. Sie möchte für Sabine den geeigneten Ehepartner suchen, denn Albert, den sie für den Auserwählten hält, ist ihrer Meinung nach völlig ungeeignet. Sie kümmert sich daher sehr ausgiebig um ihn: Er soll ihr die Gewächshäuser zeigen, wonach er fix und fertig ist.
Zu allem Überfluss taucht auch noch Anette Arlett auf, die verwöhnte und arrogante Schwester von Maria Steen und Tante von Sabine, mit der Heidi Schmidt, die Neue in der Theatergruppe, ihren gelungenen Einstand gibt. Sie möchte eine Immobilie in Leezdorf kaufen, ändert aber ihre Pläne, als ihr Berthold von Hohenstein über den Weg läuft, den sie von alten Zeiten her kennt. Für besonders viel Heiterkeit sorgt Hilde Betten als beschwipste Birgit Röver. Sie hat dem Alkohol zu sehr zugesprochen, nachdem sie zwei Konzertkarten für Jan Peters besorgt hat. Irrtümlich geht sie davon aus, dass eine davon für sie bestimmt ist.
Es ist eine Menge los auf der Leezdorfer Bühne, wo nach allerlei Irrungen und Wirrungen die Menschen zueinanderfinden, die füreinander bestimmt sind. Statt Problemen gibt es viel Spaß und ein Happy End, gekonnt dargeboten von der Theatergruppe des Heimatvereins Leezdorf – das ist eine willkommene Abwechslung in diesen tristen Zeiten. Die gute Nachricht : Für einige Vorstellungen sind noch Karten bei der Raiba Fresena in Leezdorf erhältlich. Gespielt wird am 8., 9., 15., 16. 22. und 23. November, jeweils um 20 Uhr.