Yael Shpinat: Israelin zeigt ihre Kunst

Von Irmi Hartmann

An drei Wochenenden kann man in Norden die Kunst von Yael Shpinat begutachten. Foto: Irmi Hartmann

Norden Sie zeichnet, malt, fertigt Collagen aus dem, was sie gerade bewegt. Symbolhaftes, Teile einer großen Geschichte, Teile ihrer Geschichte. Yael Shpinat ist so etwas wie eine Neubürgerin in Norden. Ihre Heimat ist Israel, ein Land, das nach den Ereignissen am 7. Oktober 2023 nicht mehr dasselbe Land ist. Angst, Sorge um und vor Krieg, ein unsicheres Leben, ein Leben im Alarmzustand. Kein Leben für ein Kleinkind. Der Grund, warum Yael Shpinat inzwischen mit Ehemann und ihrem 18 Monate alten Sohn in Norden lebt. Und jetzt Gelegenheit bekommt, ihre Kunst zu zeigen.

Yael Shpinat ist künstlerisch aktiv, seit sie denken kann. Nie kam etwas anderes für sie infrage, als nach der Schule eine entsprechende Hochschule zu besuchen. Hat in Jerusalem verschiedene Künste kennengelernt und ausprobiert – für sie war indes schnell klar, sie bleibt bei der Bildenden Kunst.

Über die Norder Kunstszene hat Yael Shpinat hier ein neues Zuhause gefunden, auch für ihre Bilder. Die sie erstmals im Rahmen der Packhaustage und an den folgenden beiden Wochenenden im Norder Kunsthaus zeigen wird. Sonnabends und sonntags wird sie in der Zeit von 11 bis 14 Uhr an der Großen Neustraße sein, wo ihre Werke hängen.

Gerade erst hat sie Familienmitglieder in Berlin getroffen, die Arbeiten von ihr aus Israel mitgebracht haben. Sie arbeite immer schnell und spontan, erzählt die 32-Jährige. Und sie nimmt dafür, was ihr in die Finger kommt. Die junge Frau trägt Geschichten in sich, die aufs Papier wollen. Ein Konzept habe sie nicht, sagt sie, macht aber deutlich, dass es in ihrem Innern eines gibt. Dass dort gespeichert ist, was sie zu erzählen hat. Während der angegebenen Öffnungszeiten wird Shpinat im Kunsthaus sein und Fragen beantworten.